Hinter der Bar-Community liegen ohne Frage lange Tage des Darbens. Und wie lang und entbehrungsreich diese Zeit war, merkte man gleich zu Beginn der DRINKS OPEN. Fast alle Fragen drehten sich zunächst darum, wie gut man bisher durch die Tage der Pandemie gekommen sei. Zugleich aber spürte man das allmähliche Aufatmen. Und genau dieses Gefühl der Befreiung verlieh der Veranstaltung – immerhin nur einer der wenigen Cocktail-Wettbewerbe, die sowohl dieses Jahr wie letztes Jahr durchgeführt wurden – derart Flügel, dass ausnahmslos alle Teilnehmer und Gäste von einem wunderbaren Tag miteinander und einem großartigem Event sprachen.
Motto „Mix the Magic“ sorgt für große Begeisterung unter den Barkeeper*innen
Das Magische an einem Drink hervorzuheben war die Aufgabe der diesjährigen Competition. Am Ende stellten sich über 30 Barkeeperinnen und Barkeeper aus Deutschland, Österreich und der Schweiz dieser Herausforderung. Dabei gab es außergewöhnliche Kreationen zu bestaunen. Die Bandbreite reichte von Neuinterpretationen beliebter Klassiker über karbonisierte Cocktails bis hin zu Kreationen, die sich unter dem Rauch von angeflammten Heu versteckt hielten. Damit lockten die Barkeeperinnen und Barkeeper auch das Interesse der anderen Teilnehmenden. So versammelte sich bereits während des Vorentscheids eine Menschentraube um die Mixing-Station der jeweiligen ProtagonistInnen. Ein derartiges Interesse ist zu so einem frühen Zeitpunkt im Wettbewerb schon beachtlich.
Der fachkundigen Jury um Bernhard Stöhr (Barchef Traube Tonbach, Baiersbronn), Andreas Till (Inhaber Pacific Times, München), Manuel Weisskopf (Gründer Dr. Sour Bitters, Mexiko Stadt), Clemens Dietrich (Dietrich’s Bar, Lübeck), Marcel Wenger (Metropol Hotel, Andermatt) und Alexander Radlowskij (ÖBU Präsident, Kitzbühl) gelang es dessen ungeachtet 12 Finalteilnehmer anhand von tradierten Bewertungskriterien auszuwählen.
Komplexe Aufgabe im Finale
Im Vorlauf der finalen Entscheidung wurde die Herausforderung noch eine Stufe komplexer. Die Teilnehmenden zogen per Zufallsprinzip jeweils eine Basisspirituose aus dem Portfolio der DRINKS OPEN Top Marken 2021: Zur Auswahl standen Camus Cognac, Citadelle Gin, Herradura Tequila, Plantation Rum, Russian Standard Vodka, Vecchia Amaro del Capo Bitterlikör, Woodford Reserve Whiskey sowie Giffard Sirup zum Mixen und Champagner als Filler. Anschließend konnten die Finalist*innen in einem Zeitfenster von 20 min in einem Supermarkt ihren Warenkorb mit zusätzlichen Zutaten bestücken. Das Budget war dabei auf ca. 15 € begrenzt. Folglich stand jeder Finalteilnehmer vor der Herausforderung, für das Finale einen komplett neuen Drink zu kreieren. Erschwert wurden die Bedingungen zudem durch die Rahmenbedingungen des Standorts. Das Finale fand an Bord eines Charterschiffes auf dem Bodensee statt, was seine ganz eigenen Herausforderungen an die finalen 12 Teilnehmer stellte.
Riccarda Bini gewinnt als erste Frau die DRINKS OPEN
In der Tat wurde es eine spannende Angelegenheit. Denn obwohl Riccarda Bini als einzige Frau ins Finale gelangte, setzte sich die Barkeeperin aus der Züricher Bar „BarFlyz“ gegen die männliche Übermacht im Finale durch und durfte sich am Ende über die Kür zur ersten DRINKS Open Siegerin überhaupt freuen. Ihre zugeloste Spirituose war Gin Citadelle (siehe Siegerrezept). Den zweiten Platz belegte Blendi Vogli aus der Bar des Hotels Lenkerhof mit dem Drink „Blandy Bar“ auf Basis des Vecchia Amaro del Capo. Platz Drei ging an den jüngsten Teilnehmer des Wettbewerbs, Valentin Steinvorth, Barleiter im Alten Speicher in Büsum/Deutschland. Ihm wurde der Vodka Russian Standard als Spirituose zugelost, woraus er mit einer Basilikum-Grapefruit-Infusion einen kräftig-würzigen Longdrink namens „Spicy Basil“ kreierte.
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