Neun Müllerinnen und Müller aus Deutschland sowie je ein Müller aus der Schweiz und aus Österreich sind im Baden-Württembergischen Bad-Wurzach zum diesjährigen MühlenMasters angetreten, um den besten ihres Jahrgangs zu ermitteln. Die Teilnehmer mussten ihr Können an sechs unterschiedlichen Stationen beweisen. Besonders spannend war in diesem Jahr die Station an der Getreidereinigung. Hier wurde ein Ausfall der Technik simuliert und die Prüflinge mussten händisch die Netzwassermenge berechnen.
Auch im Bereich Futtermüllerei hatte die Stelzenmühle zusammen mit der Firma Bühler einiges auf die Beine gestellt. Bühler, Anlagenbauer für die Lebensmittelwirtschaft hat die modernste Hammermühle aus seinem Programm ausgeliehen. Hier mussten die Prüflinge zeigen, wie die Hämmer auszuwechseln sind. Auch im Labor, am Walzenstuhl und am Plansichter wurden zahlreiche müllerische Kenntnisse abgeprüft. Das MühlenMasters zeigt, wie vielfältig und abwechslungsreich der Beruf des Müllers ist.
Die Siegerehrung über den Wettbewerb hat der diesjährige Schirmherr MdEP Norbert Lins übernommen. Er gratulierte herzlich und sagte: „Ihr alle seid Gewinner, denn ihr habt einen Beruf gewählt, der Zukunft hat. Überraschungsgast Michael Gutting, Sprecher des Vorstandes im Verband Deutscher Mühlen schloss sich der Laudatio an. „Es freut mich, hier so viele engagierte junge Menschen zu sehen, die mit Leidenschaft den Beruf leben. Ihr tragt Verantwortung für die tägliche Ernährung von über 80 Millionen Menschen. Darauf könnt ihr stolz sein.“
Bestes aus deutschen Mühlen. Sichere Mehlqualität. Jeden Tag.
550 Mühlen zählt der Verband Deutscher Mühlen, 185 davon sind laut Marktordnungsmeldeverordnung mit einer Vermahlung von mehr als 1.000 Tonnen im Jahr meldepflichtig und somit statistisch erfasst. Ihre Mahlerzeugnisse – Mehl, Schrot, Kleie, Vollkornprodukte – sind die Grundlage für die unerreichte Vielfalt von Brot und Backwaren in Deutschland. Mit rund 6.000 Beschäftigten erwirtschaften die Mühlen einen Jahresumsatz von 2,75 Milliarden Euro. Der Verband Deutscher Mühlen vertritt ihre Interessen.
Über das MühlenMasters
Das MühlenMasters ist Teil des praktischen Leistungswettbewerbs des Zentralverbands des Deutschen Handwerks (ZDH). Der Wettbewerb existiert seit 1951, die Müller – heute Verfahrenstechnologen Mühlen- und Getreidewirtschaft – nehmen in diesem Jahr zum 68ten Mal am Wettbewerb teil. Seit einigen Jahren findet der Wettbewerb unter dem heutigen Titel MühlenMasters statt.
Eingeladen sind die jeweils besten Gesellinnen und Gesellen aus jedem Bundesland, egal ob aus dem Bereich Handwerk oder Industrie. Kommt die oder der Beste des Bundeslandes von der IHK, wird zusätzlich noch der Landessieger aus dem Handwerk eingeladen, damit dieser seine Chance auf den Gesamtsieg beim Bundesleistungswettbewerb der ZDH wahrt.
Voraussetzungen für die Teilnahme ist das Bestehen der praktischen Abschlussprüfung mindestens mit der Note „gut“ sowie der Gesellenprüfung ebenfalls mit der Note „gut“. Vor 13 Jahren hat erstmals auch ein Geselle aus der Schweiz teilgenommen, vor vier Jahren erstmals ein Geselle aus Österreich. Auch in diesem Jahr nehmen wieder Gesellen aus den beiden Nachbarländern teil.
Die jungen Leute müssen im Wettbewerb beweisen, dass sie Maschinen einstellen, modernste Steuerungstechnik beherrschen, Rohstoffe im Labor untersuchen oder Mischfutterkomponenten bestimmen können. Die Prüfungsstationen und Aufgaben werden – wie jedes Jahr – erst am Wettbewerbstag selbst bekannt gegeben.
Ausgetragen wird der praktische Leistungswettbewerb jedes Jahr in einem anderen Mühlenbetrieb. Abwechselnd werden die Organisation und die Prüfungsleitung von einer der beiden Berufsschulen in Stuttgart und Wittingen übernommen. In diesem Jahr ist die Müllerschule Stuttgart zuständig. Oberstudienrat Stefan Gräber leitete die Prüfung.
Müllertradition im Süden: Die Stelzenmühle ist 2021 Austragungsort
Das MühlenMasters wurde dieses Jahr bei Familie Gütler – einem traditionsreichen Familienunternehmen in Bad Wurzach im Allgäu ausgetragen. Die Stelzenmühle in ist eine moderne Handwerksmühle und seit über 340 Jahren im Besitz der Familie. Als Verarbeiter von regionalem Getreide bezieht sie ihren Rohstoff in erster Linie aus Oberschwaben, der schwäbischen Alb und dem benachbarten Österreich. Verarbeitet wird je zur Hälfte Biogetreide, sowie Qualitäts-Getreide aus regionalem Vertragsanbau.
Über den Beruf: MüllerInnen sind weltweit gefragte TechnikexpertInnen
Pro Jahr schließen an den zwei bundesdeutschen Berufsschulen gut 90 Aus-zubildende die Ausbildung zur Verfahrenstechnologin und zum Verfahrenstechnologen Mühlen- und Getreidewirtschaft erfolgreich ab. Nach ihrem Abschluss haben die jungen MüllerInnen beste Berufsaussichten: Viele qualifizieren sich weiter zum Meister oder staatlich geprüften Techniker. „Die dreijährige Berufsausbildung bietet jungen Menschen viele Jobchancen und das sogar weltweit“, bestätigt Peter Haarbeck vom Verband Deutscher Mühlen.
„Verfahrenstechnologen sind international gefragte Experten in der Mühle, aber auch beim Mühlenbau, der Mühlenplanung sowie in anderen Industriezweigen mit Zerkleinerungstechnik, denn die fachliche, duale Ausbildung gibt es in dieser Form nur im deutschsprachigen Raum“, so Haarbeck weiter.
Weitere Infos:
− zum Verband www.muehlen.org
− zum Berufsbild des Müller www.mueller-in.de
− zu Mühlenprodukten www.mein-mehl.de
Verband Deutscher Mühlen e.V.
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