Am Leistungswettbewerb des Deutschen Handwerks (PLW), dem größten Berufswettbewerb in Europa, kann nur teilnehmen, wer die Gesellenprüfung mit der Note „gut“ oder besser abgeschlossen hat. Das ist in diesem Jahr 316 Handwerkerinnen und Handwerkern aus der Region gelungen. Diese hohe Teilnehmerzahl wertet Harald Herrmann, Präsident der Handwerkskammer Reutlingen, als Beleg für die engagierte Ausbildungsarbeit der Betriebe: „Nicht nur die Leistungen der Jugendlichen sind überdurchschnittlich, auch unsere Betriebe engagieren sich überdurchschnittlich durch und für die Ausbildung junger Menschen. Die Wettbewerbsteilnahme ihrer Schützlinge ist ein Aushängeschild für den Betrieb.“
Aufgrund der anhaltenden Corona-Pandemie fand der Wettbewerb unter veränderten Bedingungen statt. Denn die zahlreichen Veranstaltungen, bei denen Teilnehmerinnen und Teilnehmer üblicherweise die Besten ihres Fachs im praktischen Wettstreit ermitteln, fielen in diesem Jahr wieder zum großen Teil aus. Nahezu alle Kammersieger 2021 wurden anhand der Note der praktischen Gesellenprüfung ermittelt. Allein bei den Maurern und Zimmerern gab es einen praktischen Wettstreit.
Insgesamt gab es im Bezirk der Handwerkskammer Reutlingen 37 erste Plätze, 22 zweite und 16 dritte Plätze. Jede dritte Auszeichnung ging wie schon in den vergangenen Jahren an eine Gesellin. Insgesamt 31 Frauen setzten sich in der Konkurrenz zu den Gesellen durch, darunter auch in bislang eher männerdominierten Berufen. Kammersiegerinnen gab es unter anderem bei den Fahrzeuglackierern, den Glasern, bei den Malern und Tischlern. Im Landkreis Reutlingen, der Landkreis mit den meisten Betrieben im Kammerbezirk, gab es auch die meisten Siegerinnen und Sieger: 28 Junghandwerker nämlich. Es folgen der Zollernalbkreis mit 17, der Landkreis Sigmaringen mit 13, der Landkreis Tübingen mit 12 und der Landkreis Freudenstadt mit 5 Siegerinnen und Siegern.
Über den Leistungswettbewerb
Am Leistungswettbewerb teilnehmen können junge Handwerkerinnen und Handwerker, die ihre Abschluss- oder Gesellenprüfung in der Prüfungszeit Winter (Vorjahr) bis zum Sommer des Wettbewerbsjahres abgelegt haben und zum Zeitpunkt der Prüfung das 28. Lebensjahr noch nicht vollendet haben. Außerdem müssen sie im praktischen Teil der Gesellenprüfung die Note gut oder besser erreicht haben. Insgesamt nehmen jährlich bis zu 3.000 Junghandwerkerinnen und Junghandwerker am PLW teil. Besonders erfolgreiche Teilnehmer haben die Chance auf ein Stipendium zur beruflichen Weiterbildung der Stiftung „Begabtenförderung berufliche Bildung“ des Bundesministeriums für Bildung und Forschung. Parallel findet der Wettbewerb „Die Gute Form – Handwerker gestalten“ statt. Hier dreht sich alles um das anspruchsvolle Bearbeiten von Materialien und Formen und die ästhetische Qualität der Arbeiten der Junghandwerker. Die Teilnahmebedingungen entsprechen denen des Leistungswettbewerbs.
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