Das bereits international etablierte Hackathon-Format „Innovate.Healthcare“ der Healthcare Futurists GmbH machte vom 27. bis 29. April 2018 Station in Leipzig. Das WIG2 Institut co-organisierte das 2,5-tägige Event als regionaler Partner und brachte damit erstmals einen Hackathon für gesundheitsbezogene Themen in den Osten Deutschlands. Über 50 Teilnehmer aus allen Bereichen des Gesundheitswesens kamen in den Räumlichkeiten des BASISLAGER COWORKING zusammen, um innovative Ansätze für unsere Gesundheitsversorgung zu identifizieren, umzusetzen und sich anschließend in der HHL Leipzig einer hochkarätig besetzen Jury zu stellen.

Startschuss für sieben Teams im BASISLAGER

Prof. Dr. Frank Emmrich, Direktor des Fraunhofer IZI in Leipzig, läutete den Leipzig.Innovate.Healthcare Hackathon im BASISLAGER COWORKING ein und motivierte die Anwesenden, stets den Status Quo zu hinterfragen und medizinische Innovationen entgegen etwaigen Barrieren durchzusetzen. Der Eröffnungsabend stand anschließend ganz im Zeichen der „Challenges“, aus denen die Teilnehmer ihr Wunschprojekt wählen konnten. Unter der Moderation von Dr. Dennis Häckl, Institutsleiter am WIG2, wurden insgesamt acht Fragestellungen präsentiert, die Sponsoren und Partner der Veranstaltung eingebrachten. Darüber hinaus fanden sich insgesamt vier „Wildcard-Challenges“, die ad hoc von Anwesenden aus dem Publikum vorgestellt wurden. Für insgesamt sieben Fragestellungen fanden sich schließlich Teams mit drei bis zehn motivierten Teilnehmern – darunter auch eine Challenge des WIG2 Instituts zur Identifizierung neuer, sektorenübergreifender Anreizsysteme für einen gesunden Lebensstil.

Arbeitsphase mit umfangreicher Unterstützung

Von der ersten Nacht an hatten die ad hoc formierten, interdisziplinären und internationalen Teams nun Zeit, ihre Ideen zu entwickeln und umzusetzen. Dabei standen Ihnen insgesamt zehn Coaches mit ihrer Expertise zur Seite – beispielweise in den Bereichen Innovation/Startup (NOVARTIS, Venture Playground, Verwegener & Trefflich), Medizin (IKK classic), Business (Rode GmbH, BIO CITY), IT (Apoly), Recht (Spirit Legal LLP) und Datenanalytik (WIG2 Institut). Colin Bennett (FlamesAMileHigh) coachte die Teams außerdem darin, ihre erarbeiteten Projektergebnisse bestmöglich präsentieren zu können. Für einige Challenges wurde zudem von Anfang an Equipment zur Verfügung gestellt. Darunter auch eines der Highlights des Hackathons: Ein humanoider Roboter vom Typ „Pepper“, der von der Medizinischen Fakultät der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg bereitgestellt wurde.

Außerdem konnten sich die Teilnehmer auch über anderweitige Unterstützung freuen, vorrangig durch die IKK classic, dem Premiumsponsor des Leipzig.Innovate.Healthcare Hackathons. Diese war unter anderem mit drei Physiotherapeutinnen samt Massageliegen und verschiedenen Gesundheitschecks für die Teams vor Ort.

Die Sieger nach der Jury- und Publikumsbewertung

Am letzten Tag hatten die Teams noch bis zum Mittag Zeit, um an ihren Projekten zu feilen. Außerdem gab ihnen eine Generalprobe die Möglichkeit, ihren Pitch noch einmal einzustudieren und gegebenenfalls letzte Änderungen durchzuführen. Anschließend wurden alle Teilnehmer, Organisatoren und Helfer mit einem gecharterten Bus in die HHL Leipzig Graduate School of Management gefahren, wo im Schmalenbachhörsaal die Abschlussveranstaltung stattfand.

Ab 15 Uhr stimmte zunächst Dr. Tobias Gantner, Geschäftsführer der Healthcare Futurists GmbH, die Teilnehmer mit einer inspirierenden Keynote ein. Fokus: Welche Stellschrauben sind wichtig, um Innovationen im Gesundheitswesen in den Markt zu bringen und welche Erfolgsgeschichten konnten die Teilnehmerteams vergangener Innovate.Healthcare-Hackathons schreiben? Unter den wachen Augen einer renommierten Jury, bestehend aus Frank Hippler (Vorstand, IKK classic), Brigitte Brück (Abteilungsleiterin, Stadt Leipzig), Florian Meißner (CEO, vital.services GmbH & Vorstand, med in Leipzig), Luca Christel (Gründer & CEO, APOLY) und Dr. Dennis Häckl (Institutsleiter, WIG2 Institut), präsentierten die sieben Teams anschließend ihre erarbeiteten Projektergebnisse. Je vier Minuten Zeit hatten sie hierfür zur Verfügung – mit zusätzlichen drei Minuten für Fragen aus der Jury. Danach wählten und prämierten die Jurymitglieder insgesamt drei Preisträger. Außerdem wurde ein Publikumspreis durch die anwesenden Teilnehmer und Besucher des Abschlussevents vergeben.

Preis für den größten Patientennutzen: Der „Medical Concierge“ ergänzt das Versorgungssystem um eine integrierte und mobile Anwendung, die den Patienten im Anschluss an eine (stationäre) Behandlung unterstützt. Gebündelte Informationen verschiedener Quellen in Kombination mit einer Erinnerungsfunktion und einfach zu bedienenden Checklisten erleichtern die Reintegration in den Alltag. Die zugehörige Challenge wurde von der IKK classic eingebracht.

Preis für die beste Innovation und Preis für das beste Business Model: Mithilfe einer Blockchain-basierten Informations- und Kommunikationsplattform wird die Transparenz und Validität von Datenflüssen im Rahmen der Arzneimittelzulassung erhöht ("Raising Trust in Clinical Data with Blockchain"). Möglich wird dies durch eine direkte Übermittlung von Studiendaten zwischen teilnehmenden Kliniken und der Arzneimittelzulassungsbehörde – ohne erneuten „Umweg“ um die pharmazeutischen Hersteller. Die zugehörige Challenge resultierte aus einer Wildcard.

Publikumspreis: Das Altern bringt große Herausforderungen mit sich. Mithilfe automatisierter Prozesse und eines speziell programmierten Roboters werden Ältere in ihrem Alltag unterstützt. Dies geschieht primär durch regelmäßige Erinnerungen und Anreize, zum Beispiel zur Medikamenteneinnahme und für Gymnastik.

Sponsoren der Veranstaltung waren IKK classic, Novartis, BASISLAGER Coworking und HHL SpinLab. Unterstützer waren außerdem die Stadt Leipzig (Amt für Wirtschaftsförderung), die Wirtschafsförderung Sachsen (WFS), HHL Leipzig, Devugees, Statista und Technology Review.

Über die WIG2 GmbH

Das WIG2 Institut ist ein unabhängiger und neutraler Forschungsdienstleister mit dem Ziel, Transparenz bei der Ausgestaltung und Finanzierung des Gesundheitssystems zu schaffen. Auf der Grundlage von aktuellen wissenschaftlichen Methoden und fachlicher Expertise leisten wir einen Beitrag dafür, dass die knappen zur Verfügung stehenden Mittel nutzenstiftend und effizient verteilt werden, sodass die Gesundheitsversorgung stetig verbessert wird. Unter diesen Maßgaben forschen 20 Mitarbeiter in Leipzig und Berlin zu gesundheitsökonomischen und versorgungstechnischen Frage-stellungen, beraten Akteure der Gesundheitswirtschaft und führen Fachveranstaltungen durch.

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