● Starkes drittes Quartal mit Operativem Ergebnis von 472 Mio. Euro und Konzernergebnis von 403 Mio. Euro
● Erträge nach neun Monaten bei 6,36 Mrd. Euro (9M 2020: 6,16 Mrd. Euro)
● Risikoergebnis von minus 257 Mio. Euro (9M 2020: minus 1,1 Mrd. Euro)
● Ausgeglichenes Konzernergebnis von 9 Mio. Euro nach neun Monaten trotz Restrukturierungsaufwand von 1,05 Mrd. Euro (9M 2020: minus 168 Mio. Euro) “
● Komfortable Eigenkapitalausstattung mit CET-1-Quote von 13,5 %
Nach einem starken dritten Quartal erwartet die Commerzbank für das Gesamtjahr ein positives Konzernergebnis. Das Operative Ergebnis des dritten Quartals belief sich auf 472 Millionen Euro und hat sich damit gegenüber dem Vorjahresquartal fast verdreifacht. In den ersten neun Monaten erwirtschaftete die Bank einen operativen Gewinn von mehr als 1 Milliarde Euro. Mit einer harten Kernkapitalquote von 13,5 % verfügt die Bank weiterhin über eine solide Grundlage für die Transformation.
Bei der Umsetzung der „Strategie 2024“ machte die Commerzbank weitere Fortschritte, vor allem beim Umbau zur digitalen Beratungsbank: Im Oktober haben die ersten zentralen Beratungscenter ihren Betrieb aufgenommen. Von den drei Standorten in Berlin, Quickborn und Düsseldorf aus sollen bis Jahresende rund 750.000 Kunden aus dem Einzugsgebiet geschlossener Filialen betreut werden. Im Firmenkundensegment startete die Einführung eines elektronischen Signaturverfahrens, das nun schrittweise ausgeweitet wird. Zudem wurde die Commerzbank unlängst zur sichersten Onlinebank in Deutschland gekürt.
Ihren starken Kundenfokus bestätigte die Commerzbank mit der erneuten Spitzenposition als führender Handelsfinanzierer für deutsche Unternehmen. Auch bei ihren Nachhaltigkeitszielen kam die Bank weiter voran: Auf die grüne Baufinanzierung entfielen im dritten Quartal Neuabschlüsse in Höhe von rund 1,2 Milliarden Euro und damit mehr als ein Viertel des Neugeschäftsvolumens in der gesamten Baufinanzierung.
Das strategische Ziel einer höheren Profitabilität verfolgt die Bank konsequent und hat dabei weitere Meilensteine erreicht. Nach der erfolgreichen Durchführung des Freiwilligenprogramms wurde bereits mehr als die Hälfte des notwendigen Stellenabbaus sozialverträglich geregelt. Auf dem Weg zu einer dauerhaft profitablen Bank sollen bis 2024 rund 10.000 Vollzeitstellen abgebaut werden. Um die Auswirkungen des Niedrigzinsumfeldes abzufedern, senkte die Bank im dritten Quartal die Freigrenze für hohe Einlagen von 100.000 auf 50.000 Euro.
„Die Umsetzung unserer Strategie geht planmäßig voran und auch das operative Geschäft entwickelt sich gut. Für das Gesamtjahr rechnen wir trotz der Umbaukosten daher mit einem positiven Konzernergebnis“, sagte Manfred Knof, Vorstandsvorsitzender der Commerzbank.
Im dritten Quartal erzielte die Commerzbank solide Erträge in Höhe von 2.006 Millionen Euro (Q3 2020: 2.033 Millionen Euro). Der bereinigte Provisionsüberschuss stieg um rund 7 % auf 873 Millionen Euro. Hierzu trugen vor allem das Wertpapiergeschäft sowie Handelsfinanzierungen und Zahlungsverkehr für Firmenkunden bei. Der bereinigte Zinsüberschuss ging auf 1.146 Millionen Euro (Q3 2020: 1.226 Millionen Euro) zurück. Im Privatkundengeschäft in Deutschland jedoch konnte das Zinsergebnis um mehr als 2 % gesteigert werden. Positiv machten sich hier höhere Beiträge aus dem Kreditgeschäft und die Ausweitung der Guthabengebühren für hohe Einlagen bemerkbar.
Das Risikoergebnis lag im dritten Quartal mit nur minus 22 Millionen Euro auf einem deutlich niedrigeren Niveau als im Vorjahr (Q3 2020: minus 272 Millionen Euro). Die Quote der Problemkredite (Non-Performing Exposure, NPE) blieb mit 0,8 % unverändert niedrig (Ende Juni 2021: 0,8 %). Beide Werte zeugen von der hohen Qualität des Kreditportfolios der Bank. Die im vergangenen Jahr gebildete zusätzliche Vorsorge für erwartete Corona-Effekte, das sogenannte Top-Level-Adjustment, belief sich per Ende September auf 496 Millionen Euro. Es blieb damit in der Höhe nahezu unverändert gegenüber dem Vorquartal.
Die Gesamtkosten hat die Bank im dritten Quartal um rund 5 % gegenüber dem Vorjahreszeitraum gesenkt. In den ersten neun Monaten beliefen sich die Kosten damit auf 5.061 Millionen Euro (9M 2020: 4.996 Millionen Euro). Hierin enthalten ist eine Sonderabschreibung aus dem zweiten Quartal für den Stopp des Auslagerungsprojektes zur Wertpapierabwicklung in Höhe von 200 Millionen Euro. Trotz weiterer Investitionen in Digitalisierung, IT, Infrastruktur und Regulierungsthemen konnte die Bank die operativen Kosten exklusive der Sonderabschreibung in den ersten neun Monaten um 2 % auf 4.458 Millionen Euro senken. Auch die Pflichtbeiträge fielen mit 402 Millionen Euro geringer aus als im Vorjahreszeitraum (445 Millionen Euro).
Das Operative Ergebnis stieg im dritten Quartal auf 472 Millionen Euro (Q3 2020: 168 Millionen Euro). Nach Abzug von Restrukturierungsaufwand in Höhe von 76 Millionen Euro sowie nach Steuern und Minderheiten belief sich das den Commerzbank-Aktionären zurechenbare Konzernergebnis auf 403 Millionen Euro (Q3 2020: minus 60 Millionen Euro).
Die harte Kernkapitalquote (Common-Equity-Tier-1-Quote/CET-1-Quote) erhöhte sich leicht und lag per Ende September 2021 bei 13,5 % (Ende Juni 2021: 13,4 %). Der Puffer zur regulatorischen Mindestanforderung (MDA-Schwelle) von aktuell 9,4 % vergrößerte sich auf rund 410 Basispunkte. Die risikogewichteten Aktiva verringerten sich per Ende September auf rund 175 Milliarden Euro (Ende Juni 2021: 178 Milliarden Euro). Dabei hat sich die RWA-Effizienz weiter verbessert.
„Die Zahlen des dritten Quartals sind sehr erfreulich. Wir haben solide Erträge bei weiterhin niedriger Risikovorsorge erzielt und unsere Kosten im Griff. Die Kapitalquote ist unverändert stark. Diese Fortschritte geben uns Rückenwind“, sagte Bettina Orlopp, Finanzvorständin der Commerzbank.
Entwicklung der Segmente
Das Segment Privat- und Unternehmerkunden verzeichnete im dritten Quartal weiteres Wachstum bei Krediten und Wertpapieren. Das Volumen in Deutschland stieg gegenüber dem Vorjahr erneut um rund 20 % auf nun insgesamt 325 Milliarden Euro an. Der Zuwachs bei Wertpapieren von rund 3,6 Milliarden Euro gegenüber dem Vorquartal ging mit 3 Milliarden Euro fast vollständig auf Nettozuflüsse zurück. Das Baufinanzierungsgeschäft entwickelte sich weiter stark und wuchs gegenüber dem Vorjahresquartal um 7% auf rund 90 Milliarden Euro. Infolgedessen erhöhte sich das Kreditvolumen gegenüber dem Vorquartal um mehr als 2 Milliarden auf 119 Milliarden Euro. Die Einführung von Guthabenentgelten auf hohe Einlagen wurde weiter vorangetrieben. Inzwischen sind Privatkundeneinlagen in Höhe von 16 Milliarden Euro bepreist.
In Summe konnte das Privat- und Unternehmerkundensegment seine bereinigten Erträge im dritten Quartal um 5% auf 1.219 Millionen Euro steigern (Q3 2020: 1.163 Millionen Euro). Das Geschäft mit Privatkunden in Deutschland verzeichnete im dritten Quartal sogar ein Ertragsplus von 8 % gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Belastend wirkte weitere Vorsorge für das Kreditportfolio der mBank in Schweizer Franken in Höhe von 95 Millionen Euro. Unterstützt von einem Risikoergebnis von 1 Million Euro stieg das Operative Ergebnis des Segments im dritten Quartal auf 299 Millionen Euro (Q3 2020: 83 Millionen Euro).
Im Segment Firmenkunden gingen die bereinigten Erträge im dritten Quartal im Einklang mit der strategischen Refokussierung zurück auf 766 Millionen Euro (Q3 2020: 794 Millionen Euro). Während die Bereiche Mittelstand und Institutionals ihre bereinigten Erträge leicht steigern konnten, waren diese im Bereich International Corporates leicht rückläufig. Unter dem Strich verbesserte das Segment sein Operatives Ergebnis auf 221 Millionen Euro (Q3 2020: 73 Millionen Euro). Neben geringeren Kosten profitierte es dabei von einem niedrigen Risikoergebnis von minus 29 Millionen Euro (Q3 2020: minus 120 Millionen Euro). Die risikogewichteten Aktiva (RWA) des Segments verringerten sich im Vergleich zum Vorjahresquartal um 14 Milliarden Euro und standen damit per Ende September bei 79,5 Milliarden Euro.
Ausblick
Der Ausblick für das Gesamtjahr hat sich im dritten Quartal weiter verbessert. Die Erträge im Gesamtjahr werden über denen des Geschäftsjahres 2020 liegen. Die Bank strebt auf operativer Ebene unverändert Kosten von rund 6,5 Milliarden Euro an. Hinzu kommt der Aufwand für die Sonderabschreibung in Höhe von 200 Millionen Euro im zweiten Quartal. Beim Risikoergebnis rechnet die Bank nun mit weniger als 700 Millionen Euro. Insgesamt werden für das Gesamtjahr ein positives Operatives Ergebnis und ein Nettogewinn erwartet. Die harte Kernkapitalquote dürfte zum Jahresende rund 13,5% betragen und damit klar über dem angestrebten Puffer von 200 bis 250 Basispunkten zur MDA-Schwelle liegen. Der Ausblick basiert auf der Annahme, dass es keine substanzielle Veränderung in Bezug auf das Kreditportfolio der mBank in Schweizer Franken gibt.
Disclaimer
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