• Sehr gutes Angebot für die Anhebung der Gehälter der Nachwuchskräfte liegt auf dem Tisch
  • Gehaltsanpassung für Beschäftigte muss alle relevanten wirtschaftlichen Faktoren berücksichtigen
  • Klare Aussagen der Gewerkschaften zur praktischen Umsetzbarkeit ihrer weitreichenden Forderungen zu mobiler Arbeit nötig

Vor dem vierten Verhandlungstermin der Tarifgespräche im öffentlichen Bankgewerbe am 19.11.2021 in Frankfurt betonen die Arbeitgeber, dass sie in der kommenden Runde sowohl die Lohnerhöhung für die Nachwuchskräfte als auch die Gehaltsanpassung für die Beschäftigten abschließen wollen. Darüber hinaus stehen die Themen mobiles Arbeiten und die weitere Modernisierung des Manteltarifvertrags auf der Agenda.

Gunar Feth, Verhandlungsführer der öffentlichen Banken: "Für die Nachwuchskräfte liegt von unserer Seite ein sehr gutes Angebot auf dem Tisch, es geht um eine Gehaltssteigerung von insgesamt fast 10 Prozent innerhalb von 12 Monaten. Ein Gehaltsangebot für die Beschäftigten wird am Freitag folgen. Das heißt, wir sind beim Thema Gehalt abschlussbereit!"

Der Verhandlungsführer ergänzt: "Wichtig ist, dass die Verhandlungen transparent und ehrlich geführt und alle Faktoren, die den Spielraum bei den Gehältern bestimmen, benannt und berücksichtigt werden. Am Ende geht es um ein gutes Gehalt für die Beschäftigten und darum, dass die Institute langfristig solide wirtschaften können. Nur so können sie auch zukünftig gute und sichere Arbeitsplätze bieten."

Gleichzeitig erwarten die Arbeitgeber beim mobilen Arbeiten klare Aussagen der Gewerkschaften zur praktischen Umsetzbarkeit ihrer weitreichenden Forderungen in der täglichen Arbeit in den Instituten. Feth: "Dabei geht es insbesondere auch um Tätigkeiten, die ausschließlich in der Bank geleistet werden können, ich denke da zum Beispiel an die berühmte ,Scan-Straße‘."

Dominik Lamminger, VÖB-Geschäftsführer: "Gerade auch die letzte Verhandlungsrunde hat gezeigt, wie wichtig es ist, immer wieder das Gespräch zu suchen, Argumente auszutauschen und auch aufeinander zuzugehen. Nur konstruktive Verhandlungen führen zu guten Ergebnissen. Mit der Einigung auf den Nachwuchskräftetarifvertrag im August und der Verständigung auf eine Reform des Entgeltsystems Mitte Oktober haben wir bereits wichtige Meilensteine erreicht. Darauf können wir gemeinsam aufbauen, um auch bei den anderen zentralen Themen Fortschritte zu erzielen."

Tarifgemeinschaft Öffentlicher Banken

Der Tarifgemeinschaft Öffentlicher Banken gehören derzeit 44 VÖB-Mitgliedsinstitute mit rund 60.000 Beschäftigten an (zum Jahresende 2020). Die an dem Tarifvertrag beteiligten Institute umfassen Landesbanken, Förderinstitute, Bausparkassen und einzelne Sparkassen. Die Tarifgemeinschaft Öffentlicher Banken nimmt tarifrechtliche Aufgaben wahr und schließt für ihre Mitgliedsinstitute Tarifverträge ab.

Die Tarifgemeinschaft Öffentlicher Banken ist seit 1954 tätig. Bis zum Jahre 1972 schloss die Tarifkommission des VÖB für ihre Mitglieder eigenständige Tarifverträge ab. Zwischen 1972 und 2020 bestand eine Verhandlungsgemeinschaft mit dem Arbeitgeberverband des privaten Bankgewerbes (AGV Banken), der zwischenzeitlich auch der Arbeitgeberverband der Volks- und Raiffeisenbanken (AVR) angehörte. Ab dem Jahr 2020 führt die Tarifgemeinschaft Öffentlicher Banken wiederum eigenständig Tarifverhandlungen.

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