Neue Beratungs- und Veranstaltungsformate für Studierende, intensiverer Austausch mit Unternehmen, ein Erwartungscheck für Studieninteressierte: Diese und weitere Resultate präsentierten die Fakultät für Ingenieurwissenschaften und Informatik und der Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) bei dem Abschlussworkshop des Maschinenhaus-Transferprojekts. Das Ziel der Maschinenhaus-Initiative des VDMA: den Studienerfolg in den Ingenieurwissenschaften und Informatik zu erhöhen und Hochschulen in der Lehre zu beraten und zu unterstützen.

Profil des Studiengangs schärfen und Studierbarkeit erhöhen

Vor einem Jahr startete das gemeinsame Transferprojekt an der Hochschule Osnabrück. „Ziel war, das Profil des Studiengangs Technische Informatik zu schärfen und die Abbruchquote, gerade in den ersten Semestern, zu verringern“, so Projektleiter und VDMA-Bildungsreferent Michael Patrick Zeiner. Denn obwohl Studierende in Rankings die gute Raumausstattung und IT-Struktur, Unterstützung zu Beginn des Studiums und Kontakte zur Berufspraxis regelmäßig loben, gab es für die Verantwortlichen viele offene Fragen: Wie lässt sich Technische Informatik als Studienfach attraktiver machen? Welche Möglichkeiten gibt es, um die Studierbarkeit insbesondere in den ersten Semestern zu verbessern? Wie kann die Abbruchquote effektiv vermindert werden? Und wie lässt sich die Zahl der zurzeit stark nachgefragten Absolventinnen und Absolventen weiter steigern?

Zu diesen Leitfragen fanden im Projekt Gesprächsrunden mit Studiengangverantwortlichen, Lehrenden und Studierenden statt. Auch Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber der Region haben sich am Projekt beteiligt. Mit Axel Balzer, dem Vorsitzenden des iuk Unternehmensnetzwerk Osnabrück e.V., war ein wichtiger Multiplikator der Informatik-Branche ins Projekt eingebunden. Die Workshops begleiteten Experten des VDMA und des HIS-Institutes für Hochschulentwicklung (HIS-HE). Uwe Krüger von HIS-HE erklärt: „Sich trotz vielfältiger Herausforderungen, nicht zuletzt der Bewältigung der Corona-Pandemie, einer intensiven zusätzlichen Reflexion der eigenen Lehr- und Studienangebote zu stellen, steht für die hohen Ansprüche der Lehrenden an ein sehr gutes Studienangebot für die Studierenden.“

Viele Ideen dank hoher Beteiligung am Projekt

Der Studiendekan für Elektrotechnik und Informatik, Prof. Dr. Frank Thiesing, ist mit den Ergebnissen der einjährigen Zusammenarbeit mit dem VDMA und dem HIS-HE sehr zufrieden: „Das Maschinenhaus-Projekt hat uns einen Perspektivwechsel ermöglicht: Unser Studienangebot aus Sicht der Studierenden und der Arbeitgeber zu betrachten, hilft uns nun bei der Weiterentwicklung des Studiengangs“, so Thiesing. 

Sein Kollege, der Studiengangbeauftragte Prof. Dr. Heinz-Josef Eikerling ergänzt: „Am Projekt konnten wir viele Ideen zur besseren Studierbarkeit sammeln. Möglich war es durch die hohe Teilnahme der am Studiengang Beteiligten – und auch durch die Digitalisierung, denn aufgrund der aktuellen Lage mussten viele Termine online stattfinden.“

Innerhalb der kurzen Zeit zwischen Projekt-Kickoff und Abschlussworkshop konnten bereits einige Maßnahmen umgesetzt werden. So treffen sich nun regelmäßig die in den Anfangssemestern tätigen Lehrenden, um Probleme zu kommunizieren und Übergänge zwischen den Semestern zu optimieren. Studierende haben sich Veranstaltungsformate zu aktuellen Themen gewünscht, für die in den engen Grenzen des Lehrplans nur unzureichend Platz ist. Im Sommersemester wurde ein Workshop zum Thema GIT angeboten, der reges Interesse der Studierenden fand. Auch wurde ein Beratungsangebot für Studierende beim sensiblen Übergang vom zweiten in das dritte Semester etabliert. Weitere Maßnahmen sind in der Vorbereitung – etwa ein Erwartungscheck zur Technischen Informatik – oder in Prüfung. 

VDMA-Bildungsreferent Michael Patrick Zeiner machte auf dem Abschlussworkshop noch einmal deutlich, „dass Unternehmen der Region ein sehr großes Interesse an den Absolventinnen und Absolventen des Studiengangs haben.“ Denn, so Zeiner weiter: „Unternehmen aus dem Bereich des Maschinen- und Anlagenbaus profitieren von einem Studienangebot, das Informatik- und Maschinenbau-Know-how zusammenbringt, um innovative Produkte, Produktionsprozesse und neue Geschäftsmodelle realisieren zu können.“

Zur Würdigung des Engagements der Fakultät für Ingenieurwissenschaften und Informatik überreichte er zum Abschluss des Projekts der Hochschule das „Maschinenhaus-Zertifikat“.

Hintergrundinformationen:

Über die VDMA-Initiative „Maschinenhaus – Plattform für innovative Lehre“

Mit der Maschinenhaus-Initiative unterstützt der VDMA seit 2013 Fakultäten und Fachbereiche des Maschinenbaus, der Elektrotechnik und der Informatik bei der Weiterentwicklung der Lehre und der Erreichung von mehr Studienerfolg. Das Maschinenhaus versteht sich dabei als „Plattform für innovative Lehre“, die Akteure aus Hochschulen, Politik und Unternehmen miteinander vernetzt. Damit soll den hohen Studienabbruchquoten in den ingenieurwissenschaftlichen Studiengängen entgegengewirkt und ein qualitativ hochwertiges Ingenieurstudium sichergestellt werden.

In aktuell 59 laufenden oder bereits abgeschlossenen Transferprojekten im gesamten Bundesgebiet gelangt die Theorie in die Praxis und in individuellen Workshops wird der Status quo der Lehre analysiert und neue Maßnahmen konzipiert.

Weitere Informationen zur Maschinenhaus-Initiative und aktuellen Veranstaltungen finden Sie unter: https://bildung.vdma.org/hochschule

Über Hochschule Osnabrück

Die Hochschule Osnabrück ist mit mehr als 14.000 Studierenden (Stand Frühjahr 2020) und rund 100 Studiengängen im Bachelor-, Master- und Weiterbildungsbereich die größte und forschungsstärkste Hochschule für angewandte Wissenschaften in Niedersachsen. Mit vier Fakultäten (Agrarwissenschaften und Landschaftsarchitektur, Ingenieurwissenschaften und Informatik, Management, Kultur und Technik in Lingen sowie Wirtschafts- und Sozialwissenschaften) und dem Institut für Musik befindet sich die Hochschule an den Standorten Osnabrück und Lingen. Die Hochschule ist Arbeitgeberin für mehr als 320 Professorinnen und Professoren und insgesamt etwa 1.300 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, sie zählt damit zu den großen Arbeitgebern der Region.

1971 wurde die Fachhochschule Osnabrück gegründet. Zum 1. Januar 2003 ist sie in die Trägerschaft der Stiftung Fachhochschule Osnabrück als einer rechtsfähigen Stiftung des öffentlichen Rechts übergegangen. Die Hochschule Osnabrück sieht es als ihre Aufgabe an, im Rahmen eines Studiums nicht nur fachliche und überfachliche Kompetenzen zu vermitteln, sondern durch unsere Angebote auch Haltungen zu prägen und aufgeschlossene Persönlichkeiten zu fördern.

Die Hochschule nimmt ihre gesellschaftliche Verantwortung ernst und setzt sich aktiv für den Klimaschutz ein. Durch verschiedene Maßnahmen konnte die Hochschule ihren CO2-Ausstoß pro Person im Vergleich zu 2008 bis Ende 2018 um fast 70 Prozent reduzieren.

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