Fahren im Winter bedeutet oft genug, sich aufs Glatteis zu begeben. Dann sollte Vorsicht an erster Stelle stehen.

Wenn Frau Holle ihre Betten geschüttelt hat und eine dicke Schneeschicht Landschaft und Straße schmückt, ist das Risiko von allen winterlichen Bedingungen am geringsten. Denn dann weiß jeder, dass es glatt ist, hält hoffentlich Abstand und vermeidet ruckartige Lenkbewegungen.

Doch gefährlich wird es, wenn die Straßenverhältnisse nicht eindeutig erkennbar sind. Zum Beispiel dann, wenn schon nachmittags die Sonne untergeht und plötzlich überfrierende Nässe den Asphalt in eine Rutschbahn verwandelt. Selbst Rallye-Weltmeister fürchten dieses „Black Ice“, das sich oft blitzartig und unerwartet bildet.

Verdächtig sind vor allem schattige Abschnitte, in denen die Straße nicht abtrocknet, wie in Wäldern oder Geländeeinschnitten. Aber auch auf Brücken wird es schnell rutschig, wenn die Temperaturen sich dem Gefrierpunkten nähern. Faustregel: Ab drei Grad plus kann es glatt werden.

Besonders kritisch wird es, wenn Regen auf gefrorenen Boden fällt. Dann entsteht so genanntes Glatt- oder Blitzeis, auf dem selbst gute Winterreifen kaum Halt finden. Der einzige Tipp dagegen: Einen sicheren Parkplatz aufsuchen und abwarten, bis das Streufahrzeug vorbeigekommen ist.

Ein paar Regeln gilt es aber auch schon vor der Abfahrt zu beachten. Die wichtigste: Vor dem Losfahren das Auto vollständig von Schnee und Eis befreien. Zum einen wegen der Sichtverhältnisse, zum anderen, um andere Verkehrsteilnehmer nicht zu gefährden. Das könnte zum Beispiel der Fall sein, wenn eine dicke Schneehaube auf dem Dach sich während der Fahrt löst und dem Hintermann vor die Scheibe fliegt. Weshalb für eine Fahrt mit Schneemütze in jedem Fall 25 Euro fällig werden, bei Gefährdung auch bis zu drei Punkte. Und 80 Euro sowie ein Punkt kommen auf diejenigen zu, die mit Sommerreifen andere behindern – allerhöchste Zeit also, die Winterreifen aufziehen zu lassen. Denn in manchen Ecken Deutschlands hat Frau Holle ihre Betten schon geschüttelt.

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