Die MLP Academics Heidelberg verlieren mit 80:96 in eigener Halle gegen die BG Göttingen. In einem Spiel, das bereits im zweiten Viertel entschieden schien, kommen die Kurpfälzer nie richtig in Tritt. Vor knapp 500 Zuschauern zeigt bis auf Maximilian Ugrai, der wie auch Keith Wright in dessen kurzer Einsatzzeit positiv herausstach, kein Heidelberger Akteur Normalform. Lange Zeit zum Analysieren der Niederlage gibt es nicht, denn bereits heute machen sich die Heidelberger auf den Weg nach München, wo morgen das Auswärtsspiel bei den Bayern stattfindet

Erstmals in dieser Saison setzte Coach Frenki gleich zu Beginn auf Rob Lowery, der für Niklas Würzner in die Startformation rückte. Lowery schien sich bei seinem Trainer auch direkt bedanken zu wollen und markierte die ersten acht Punkte seiner Mannschaft. Da es aber nicht gelang die Offense der Göttinger in Zaum zu halten, setzten sich diese im Verlauf des ersten Viertels Stück für Stück ab.

Im Vorbericht war die Schwäche des Gegners aus dem Zweipunktbereich herausgehoben worden, wovon im ersten Viertel jedoch wenig zu sehen war. Immer wieder kamen die „Veilchen“ zu leichten Abschlüssen in Korbnähe, was ihnen eine Trefferquote von über 60% bescherte. Das erste Viertel, in welchem neben Lowery auch Max Ugrai überzeugen konnte, endete mit 22:23 aus Sicht der Heidelberger. Zufrieden konnte man zu diesem Zeitpunkt damit sein, trotz einer mäßigen Defensivleistung noch in Schlagdistanz zu liegen.

Die Vorentscheidung schon im zweiten Viertel

Das sollte sich jedoch im zweiten Viertel schnell ändern. Weiterhin wirkten die Spieler defensiv neben der Spur und ließen ihre Gegenspieler sträflich freistehend zum Abschluss kommen. Während bei den Niedersachsen die Dreier (einmal Toolson, zweimal Vargas) nun fielen, blieb der Korb auf der Seite der Academics wie vernagelt. Einen 12:0 Lauf der Gäste beendete Kelvin Martin mit (nur) einem erfolgreichen Freiwurf zum 25:38 (14. Minute). Mit einem erfolgreichen Korbleger gelangen ihm auch die nächsten Heidelberger Punkte, welche jedoch keine Initialzündung zu einer möglichen Aufholjagd darstellen sollten. Ein – unterm Strich katastrophales – zweites Viertel endete mit 12:32 und mündete somit in einem 34:55 Halbzeitrückstand.

In die zweite Halbzeit ging es mit identischem Lineup wie zu Beginn des Spiels. Man merkte den Akademikern auch an, dass sie sich noch lange nicht geschlagen geben wollte. Einigen Lichtblicken folgten aber auch in diesem Spielabschnitt postwendend Nackenschläge durch erneute Nachlässigkeiten und einer gewissen Unentschlossenheit beim Rebound wie auch bei den Abschlüssen im Angriff. Bezeichnend die Szene, als Brekkott Chapman nach zwei erfolgreichen Dreiern den nächsten völlig offenen Wurf jenseits der 6,75m Linie verweigerte, zwei Dribblings ansetzte, um dann den schweren Wurf am 2,18 Meter großen Gegenspieler anzusetzen, welcher erwartungsgemäß nicht sein Ziel fand. Chapman kam am Ende auf 26 Punkte, die er jedoch allesamt in der zweiten Halbzeit markierte, als das Spiel bereits entschieden war.

Auf der Gegenseite funktionierten eben diese Automatismen deutlich besser, weshalb der Rückstand von ca. 20 Punkten relativ konstant blieb. Insbesondere Toolson fand nun besser zu seinem Spiel und avancierte zum zwischenzeitlichen Topscorer mit 17 Punkten.

Baldwin zeigt sein Können

Es war einer der Schlüssel Kamar Baldwin, den Topspieler der Gäste in dieser Saison, halbwegs aus dem Spiel zu nehmen. In den ersten drei Vierteln war dies auch eine der wenigen Dinge, die umgesetzt werden konnten. Auf lediglich acht Punkte kam der US-Amerikaner dort, der aber nun all sein individuelles Talent aufblitzen ließ. Bildlich gesprochen, schlug er mit sieben Zählern in Folge den Nagel in den Sarg, sofern dies überhaupt noch nötig war.

Für Heidelberg scorten: Anthony Watkins (0), Brekkott Chapman (26), Niklas Würzner (2), Robert Lowery (11), Shyron Ely (3), Maximilian Ugrai (13), Kelvin Martin (13), Jordan Geist (8), Phillipp Heyden (0), Keith Wright (4), Albert Kuppe (0)

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