„Wir befinden uns jetzt am Höchstpunkt der Mesotheliom-Fälle in Deutschland. Zwischen dem Einatmen der Fasern und dem Ausbruch der Krankheit liegen zwischen 15 und 50 Jahren, daher die aktuell auftretende Häufung der Fälle trotz des Herstellungsverbots“, wie Priv.-Doz. Dr. Jan Groetzner, Oberarzt der Klinik für Thoraxchirurgie des Clemenshospitals und einer der Gründer des Mesotheliom-Zentrums, erläutert. Grund für diese lange Zeitspanne ist das langsame „Ausschleusen“ der Fasern durch das Lungengewebe. Erst wenn sich diese außerhalb der Lunge befinden, können sie im Brustfell die gefürchteten Tumoren hervorrufen. Mit einem Ende des Auftretens von Mesotheliomen durch Asbest rechnet der Experte um das Jahr 2060.
Die Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung und die Deutsche Krebsgesellschaft haben sich gemeinsam für die Gründung eines Mesotheliom-Zentrums eingesetzt. Grundvoraussetzung hierfür ist ein bereits bestehendes, zertifiziertes Lungenkrebszentrum wie das des Clemenshospitals. Das neue Mesotheliom-Zentrum steht unter der Leitung des Chefarztes der Klinik für Thorax-Chirurgie, Prof. Dr. Peter Feindt, weitere Kooperationspartner sind die Kliniken für Radiologie, Strahlentherapie, Onkologie und Lungenheilkunde sowie das Institut für Pathologie am Clemenshospital.
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