Eigentlich wolle Fed-Chef Jerome Powell mit der Streichung des Wortes „vorübergehend“ bei der Inflationsbeschreibung nur aufzeigen, dass die US-Notenbank ihre Schritte zukünftig „deutlicher erklären“ will. „Damit war der Weg allerdings frei für grundlegende Spekulationen, was die zukünftige Marschroute der Fed angeht“, meint Thomas Grüner, Gründer und Vice Chairman von Grüner Fisher Investments. Dass zahlreiche Anleger diesbezüglich einzelne Worte der Fed auf die Goldwaage legen, liege sicherlich auch an der US-Gesamtinflationsrate im November von 6,8 Prozent auf Jahressicht. Ist die Fed-Sitzung in dieser Woche wirklich wegweisend?

Unbegründete Sorgen

Diskussionen um eine schnellere Reduzierung der Anleihekäufe zur quantitativen Lockerung und kräftigere Zinserhöhungen seien weiterhin in der Lage, die Stimmung der Aktienanleger zu trüben. Zwar zeige die Geschichte, dass sowohl das „Tapering“ als auch erste Zinserhöhungen den Aktienmärkten in der Regel keinen Schaden zufügen, aber diese Sorgen hielten sich hartnäckig. „Aus unserer Sicht sollte man sich erst dann Sorgen um die Fed-Entscheidungen machen, wenn andere Marktteilnehmer längst aufgehört haben, sich über die Geldpolitik Gedanken zu machen“, so Grüner. Dies sei heute nicht der Fall, scheinbar zähle aktuell jedes einzelne Wort.

Machtlose Fed

Die geldpolitischen Entscheidungen der Fed würden den Aktienmärkten nicht die Richtung vorgeben. Ebenso sei es der Fed nicht möglich, durch ihre Maßnahmen das Inflationsniveau auf ein beliebiges Level zu dirigieren. „Wir argumentieren seit Jahren, dass das QE-Programm der Fed nicht die Inflation anheizt und die aktuell hohe Inflation vor allem auf vorübergehende Phänomene zurückzuführen ist. Wenn die Fed nun ihre Anleihenkäufe rasch verlangsamt und die Zinsen anhebt, wird dies nicht die Halbleiterproduktion ankurbeln und den Druck auf die Autopreise verringern“, analysiert Grüner. Sie löse das Problem der Produktion von Windenergie in Europa nicht und habe somit auch keinen Einfluss auf die Nachfrage nach Erdgas und Erdöl als Ersatzstoff. „Die derzeitigen Probleme liegen auf der Angebotsseite und sind somit auch nicht abhängig von der Fed-Politik,“ erläutert Grüner. „Wir haben keinen Grund zu der Annahme, dass eine Rücknahme der quantitativen Lockerung oder eine Anhebung der Zinssätze den Bullenmarkt unmittelbar bedrohen.“ Allerdings sei es auch unwahrscheinlich, dass sie den Anstieg des Verbraucherpreisindex bremsen können.

Um dies zu erreichen, seien letztendlich vielfältige Marktkräfte gefragt. Hohe und steigende Preise in bestimmten Kategorien würden Unternehmen dazu ermutigen, ihre Produktionsmenge zu erhöhen, was letztendlich der Inflation entgegenwirke. „Bei der Energieproduktion und im Bereich der Halbleiter ist dies bereits zu beobachten – die Wirtschaftsteilnehmer werden stets auf das Verhältnis zwischen Angebot und Nachfrage reagieren, dazu braucht es keine Zentralbanken“, meint Grüner. Dies alles brauche Zeit, aber in der aktuellen Phase sei Geduld sowieso der beste Ratgeber.

Fazit

Jerome Powell lege Wert auf eine transparente Kommunikation, angesichts seiner anstehenden Bestätigungsanhörung für eine zweite Amtszeit als Fed-Chef sei dies ein nachvollziehbarer Schachzug. „Anleger sollten dieser Wortklauberei keine große Beachtung schenken, denn sie sagt wenig über die tatsächliche Fed-Politik aus – welche zudem auch gar nicht in der Lage ist, das Inflationsniveau oder die Aktienmärkte nach Belieben in irgendeine Richtung zu lenken“, so Grüner. Die hohe Inflation werde auch zukünftig ein heißes Gesprächsthema bleiben, die grundlegenden Perspektiven für die Aktienmärkte bleiben jedoch bestehen – „wir befinden uns in einem spätzyklischen Bullenmarkt“, resümiert Grüner. Den aktuellen Kapitalmarktausblick von Grüner Fisher Investments können Sie unter www.gruener-fisher.de gebührenfrei anfordern.

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Über die Grüner Fisher Investments GmbH

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