Die Corona-Pandemie und die Flutkatastrophe hätten gezeigt: „Menschen brauchen Seelsorge. Sie brauchen Begleitung und Beistand, jemanden, der mit aushält, jemanden, die mitträgt“, so Rudolph. „Seelsorge ist da“ sei deshalb eine Botschaft in eine Gesellschaft, die sich nach Menschlichkeit und Gottesnähe sehne, und zugleich eine Gestaltungsaufgabe der Zukunft der Kirche. „Die Landessynode wird darüber beraten, wie wir eine starke, seelsorgliche Kirche sein und bleiben können bei allen anstehenden Veränderungen und strukturellen Erneuerungen.“
22 Arbeitsbereiche der Seelsorge präsentieren sich in virtuellen Räumen
Das Schwerpunktthema Seelsorge war ursprünglich schon für die Landessynode 2021 vorgesehen gewesen, damals aber noch wegen der pandemiebedingten digitalen Ausrichtung nicht umgesetzt worden. „Ein Jahr später trauen wir uns das zu“, so Rudolph. „Die Synodalen erfahren, wie Seelsorge geschieht und wie sie gerade in den vergangenen anderthalb Jahren geschehen ist.“ So werden sich in virtuellen Begegnungsräumen insgesamt 22 Arbeitsbereiche kirchlicher Seelsorge präsentieren. „Unsere leitende Frage wird sein: Was braucht die Seele? Und welche Seelsorge braucht unsere Gesellschaft?“ Dabei sei gerade das Nachdenken über innovative Formen und die digitale Seelsorge wichtig, „um junge Menschen zu erreichen“, ergänzt Präses Dr. Thorsten Latzel.
Perspektivschrift zur Zukunft der Seelsorge liegt zum Beschluss vor
Die Landessynode ist das oberste Leitungsgremium der Evangelischen Kirche im Rheinland. Ihr liegt auch eine Perspektivschrift zur Zukunft der Seelsorge mit einer entsprechenden Beschlussvorlage vor. Dabei geht es darum, noch stärker Beteiligungskirche und Engagement-Gemeinschaft zu werden, die Seelsorge im Internet und den sozialen Medien zu intensivieren sowie mit anderen Organisationen und ihren Angeboten vor Ort zu kooperieren. „,Seelsorge ist da‘ soll also mit und nach dieser Landessynode unser Angebot und unsere Selbstverpflichtung sein“, bekräftigt Oberkirchenrätin Rudolph.
Stichwort: Landessynode
Die 75. ordentliche Tagung der Landessynode findet vom 16. bis 20. Januar 2022 statt. Das oberste Leitungsgremium der rheinischen Kirche tagt coronabedingt zum zweiten Mal als Videokonferenz. Die 199 Synodalen aus den 37 Kirchenkreisen werden am Donnerstag, 20. Januar 2022, auch eine Nachfolgerin oder einen Nachfolger für Barbara Rudolph als hauptamtliches Kirchenleitungsmitglied und Leitung der Abteilung „Theologie und Ökumene“ wählen. Rudolph tritt zum 1. September 2022 in den Ruhestand.
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