In einem Gastvortrag stellte Michael Schnellbach, Geschäftsführer der BUGA 23, den Delegierten des Handwerks die Visionen zur Bundesgartenschau 2023 vor. Mit den Leitthemen Natur, Umwelt, Nachhaltigkeit sowie Klima und Energie sah er eine große Schnittmenge mit Themen des Handwerks. Er bezeichnete die BUGA 23 als ein großes Investitions- und Konjunkturprogramm für das Handwerk der Region und legte dazu Zahlen aus den Städten der zurückliegenden Gartenschauen in Heilbronn (2019) und Erfurt (2021) vor. Schnellbach lud die Vertreter des Handwerks ein, sich aktiv an der Gestaltung zu beteiligen
Ministerialrätin Martina Oschmann aus dem Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus des Landes Baden-Württemberg betonte in ihrem Grußwort das hohe Ansehen des Handwerks, nicht nur in qualitativer Hinsicht, sondern vor allem als wichtigen Beitrag für das gesellschaftliche und wirtschaftliche Wohlergeben. Da viele Betriebe auch während der Pandemie weiterarbeiten konnten, übe das Handwerk zudem einen Stabilitätsfaktor in der aktuellen Situation aus. Sorge würden ihr, so Oschmann, die steigenden Preise und die Materialengpässe bereiten, wobei sie den Einfluss der Politik als „beschränkt“ ansah. Angesichts dieser Tatsache wolle Wirtschaftsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut 2022 zu einem Rohstoffdialog einladen. In ihrem Beitrag betonte Oschmann besonders die in der Pandemie aufgetretene Beratungsnotwendigkeit der Betriebe, die auf Expertenhilfe angewiesen seien. Die Intensivberatung Handwerk 2025, so Oschmann, werde aufgestockt, insbesondere zu den Themen Fachkräftesicherung und Digitalisierung und hier zu neuen Vertriebsformen. Sie betonte, dass während der laufenden Legislatur die unterstützende Begleitung des Handwerks als wichtiger Baustein gefördert werde und auch die Förderung der überbetrieblichen Ausbildung auf der Agenda stehe.
Kammerpräsident Klaus Hofmann machte in seinem Bericht deutlich, dass die Politik erkannt habe, wie eng das Erreichen der Klimaziele mit der Arbeit des Handwerks verbunden sei. Und er sei sich sicher, dass auch im neuen Jahr das Handwerk die Herausforderungen der Corona-Pandemie beschäftigen werde. Schwerpunkt im Bericht des Vizepräsidenten der Arbeitnehmerseite, Martin Sättele, war eine Tagung mit seinen Kollegen auf Bundesebene. Darüber hinaus kündigte er an, sich im neuen Jahr die Themen Mindestlohn und Allgemeinverbindlichkeit aufzugreifen.
Als wichtigen Punkt der Sitzung verabschiedeten die Vertreter des Handwerks den Wirtschaftsplan 2022 mit einem Volumen von 15,9 Millionen Euro. Ausführlich wurden die einzelnen Positionen erläutert und insbesondere das Investitionsprogramm und die Rücklagen thematisiert. Neben dem finanziellen Rahmen für 2022 folgten die Delegierten zahlreichen Empfehlungen des Berufsbildungsausschusses der Kammer im Hinblick auf eine Fachpraktikerregelung für Maler und Lackierer und für Fahrzeuglackierer sowie Lehrgänge für die überbetriebliche Ausbildung in der Grund- wie auch der Fachstufe in verschiedenen Berufen. Mit der Berufung für Abschluss- und Fortbildungsprüfungsausschüsse schloss die Versammlung ihre 132. Sitzung ab. Zuvor hatten die Delegierten den neuen Berufsausbildungsvertrag mit Anpassungen an die rechtlichen Bestimmungen zur Kenntnis genommen.
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