Schon durch das Befolgen von ein paar einfachen Hygiene-Regeln kann jeder etwas gegen die Verbreitung des Coronavirus tun. Das gilt besonders auch für den Bodenbelag: „Infolge des Kontakts mit infizierten Personen können Viren auf den Boden gelangen. Deshalb sollte gerade in Wohnbereichen, in denen sich alle aufhalten, noch gründlicher gereinigt werden als seither“, betont Alwin Proppe. Der Hygieneexperte arbeitet bei einem großen Hersteller von Reinigungs- und Pflegesystemen und rät dazu, "wenigstens einmal pro Woche die Böden nass zu reinigen und im Badezimmer sowie in stark frequentierten Bereichen sogar täglich. Für alle wischbaren Böden stehen die handelsüblichen auf den jeweiligen Bodenbelag abgestimmten Reinigungsmittel zur Verfügung.
Wer in diesen Zeiten auf Nummer sicher gehen möchte, verwendet geeignete Desinfektionsreiniger. Das kombinierte Reinigungs- und Desinfektionsmittel zerstört die Eiweiß- und Lipidhülle der Viren, die dadurch inaktiviert werden. „Wenn sich bereits infizierte Personen im Haushalt befinden“, so Proppe weiter, „sollte der Desinfektionsreiniger in jedem Fall zum Einsatz kommen“. Das Einsatzgebiet dieser Mittel erstreckt sich zum Beispiel auf alle elastischen Bodenbeläge. Textilbeläge, wie zum Beispiel Teppichböden und Teppiche, müssen chemisch gereinigt werden. „Das sollte man grundsätzlich zweimal im Jahr machen“, rät Proppe.
Welcher Bodenbelag hat in Sachen Reinigungsfähigkeit die Nase vorn? „Auf fest verklebten, glatten Kunststoff-Bodenbelägen lassen sich Viren am besten beseitigen“, so Proppe. Strukturierte Bodenbeläge dagegen weisen „Rückzugsräume“ auf, in denen sich Erreger ansiedeln können und deren Reinigung entsprechend schwerer fällt. Auch Fugen sowie der Bereich zwischen Estrich und Bodenbelag bei der sogenannten schwimmenden Verlegung sind solche Rückzugsräume für Viren. Hier macht sich der Vorteil einer Belagsklebung besonders positiv bemerkbar.
Kehren, saugen, Grobschmutz entfernen: Mit diesen Arbeitsschritten beginnt die Grundreinigung. Danach folgt als Hauptgang die Nassreinigung. Zum Verteilen der Reinigungsflüssigkeit stehen mehrere Haushaltsgeräte zur Verfügung – vom Wischmob über den Fransenmob bis zum Aufnehmer. In sehr großen Häusern mit den entsprechenden Bodenflächen lohnt sich der Einsatz einer Scheuersaugmaschine. Diese scheuert mit Bürsten oder Pads die Oberfläche, zieht das Schmutzwasser ab und saugt es anschließend auf – alles in einem Arbeitsgang. Speziell für Parkettböden gibt es die Wischsaugmaschine mit rotierenden Mikrofaserwalzen anstatt Bürsten.
Noch ein Aspekt verdient in der Diskussion um Bodenhygiene Aufmerksamkeit: So ist in den vergangenen Jahren die Anzahl elastischer Bodenbeläge aus Vinyl oder Linoleum mit werkseitig vergüteter Oberfläche auch in Privathaushalten gestiegen. Das heißt: Eine Schutzschicht wird bereits vom Hersteller auf den Boden aufgebracht, „der dadurch nicht so leicht verschmutzt und der auch Anhaftung von Viren, Bakterien und anderen Erregern entgegenwirkt, erläutert Daniel Wiegel, Bodenbelagsexperte eines großen Produzenten. Grundsätzlich sollte die Reinigungsart und der Aufwand für die Reinigung an die tatsächlichen Gegebenheiten vor Ort angepasst werden, fügt Wiegel hinzu.
Fazit: Eine gründliche Bodenreinigung schafft nicht nur Sauberkeit und ein strahlend schönes Zuhause, sie ist in Zeiten der Corona-Krise auch Infektionsprävention. Vollflächig geklebte Bodenbeläge eignen sich am besten für Intensivreinigungen.
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