• Titelverteidigung startet für Toyota Gazoo Racing mit völlig neuen Fahrzeugen
  • Hybridantrieb und weitere technische Änderungen verlangen Fahrern mehr ab
  • Anspruchsvoller Jahresauftakt auf größtenteils neuer Strecke

Alles auf Anfang: Mit der legendären Rallye Monte-Carlo (20. bis 23. Januar 2022) startet die FIA Rallye-Weltmeisterschaft (WRC) in eine neue Ära. Rund um das Fürstentum Monaco debütieren die revolutionären Rally1-Fahrzeuge. Das Toyota Gazoo Racing World Rally Team bestreitet mit dem GR Yaris Rally1 die Saison 2022 – und die Mission Titelverteidigung.

Nach einem Vierteljahrhundert in der Königsklasse des Rallyesports ist das Zeitalter der World Rally Cars (WRC) zu Ende gegangen. Die Nachfolger fahren mit einem neuen Antrieb vor: Erstmals kommt ein Hybridsystem zum Einsatz. Die Kombination aus einer 3,9-kWh-Batterie und einer Motor-Generator-Einheit (MGU) liefert beim Beschleunigen zusätzliche 100 kW/134 PS.

Im neuen Toyota GR Yaris Rally1 treffen diese Komponenten auf den bewährten 1,6-Liter-Turbomotor aus dem Yaris WRC, dem erfolgreichen Vorgänger und Seriensieger der neuen Rallyewagen-Generation. Dadurch stehen dem Fahrer mehr als 500 PS Systemleistung zur Verfügung. Die Energie für den Hybridantrieb liefert erstmals in einer offiziellen FIA-Weltmeisterschaftsserie ein zu 100 Prozent nachhaltiger Kraftstoff.

Ein spezielles Spaceframe-Chassis erhöht außerdem die Sicherheit für Fahrer und Beifahrer. Zu den weiteren Regeländerungen der neuen Saison gehören eine weniger komplexe Aerodynamik, die Rückkehr zu einer mechanischen Schaltung und die Abschaffung des aktiven Mitteldifferenzials. Dadurch rücken Können und Geschick der Piloten wieder stärker in den Mittelpunkt: In Zusammenarbeit mit den Ingenieuren müssen sie die maximale Leistung herausholen und dabei insbesondere auf die Regeneration und den Einsatz der Hybridenergie achten.

Um den speziellen Anforderungen der Rallye Monte-Carlo gewachsen zu sein, hat der GR Yaris Rally1 bereits seit dem Frühjahr 2021 ein umfassendes Testprogramm durchlaufen. Beim Auftaktrennen wechseln sich traditionell trockener Asphalt mit Schnee und Eis ab.

Als Titelverteidiger geht Toyota Pilot Sébastien Ogier als Erster auf die Strecke. Der achtfache Weltmeister, der auch zu den Seriensiegern der Rallye Monte-Carlo gehört, bestreitet die Saison mit Benjamin Veillas als neuem Beifahrer. Die Vize-Weltmeister Elfyn Evans und Scott Martin sowie Kalle Rovanperä und Jonne Halttunen, Viertplatzierte des letzten Jahres, komplettieren das Toyota Gazoo Racing World Rally Team. Mit Takamoto Katsuta und Co-Pilot Aaron Johnston, die für das neu gegründete Toyota Gazoo Racing World Rally Team Next Generation starten, wird zudem ein vierter Toyota GR Yaris Rally1 an allen WRC-Läufen 2022 teilnehmen.

Die Crews beginnen heute mit dreitägigen Erkundungsfahrten, denn 85 Prozent der Etappen sind gegenüber 2021 neu. Zur 90. Ausgabe der Traditionsrallye wurde auch der Servicepark von Gap nach Monaco selbst verlegt. Nach einem Shakedown am Donnerstagmorgen beginnt die Rallye abends am Casino-Platz, bevor die ersten beiden Nachtprüfungen anstehen – die zweite beinhaltet eine Rückkehr zum klassischen Col de Turini, der zum ersten Mal seit 2013 im Dunkeln befahren wird.

Der Freitag ist der längste Rallyetag mit drei Etappen, die jeweils zweimal gefahren werden – ohne Service-Stopp am Mittag, dafür aber mit einem Reifenwechsel in Puget-Théniers. Ähnlich sieht es am Samstag aus, der die Rallyeteams weiter nach Westen führt: Vormittags stehen drei Etappen auf dem Programm, zwei davon werden am Nachmittag nach einem Reifenwechsel in Digne-les-Bains wiederholt. Zum Abschluss am Sonntag folgen zwei Etappen, die zweimal gefahren werden – die letzte, in Entrevaux endende Etappe ist die Einzige, die mit der des Vorjahres identisch ist.

„Für den Rallyesport beginnt eine neue Ära. Es gibt noch viele Fragezeichen, die Rallye Monte-Carlo wird uns einige Antworten geben. Unser Team hat hart gearbeitet, aber bis zur ersten Rallye weiß niemand, wie gut die verschiedenen Autos tatsächlich sind“, erklärt Teamchef Jari-Matti Latvala. „Wir könnten auch schon sehen, welche Fahrer sich mit ihren neuen Autos am sichersten fühlen und wer noch etwas Zeit braucht. Es gibt viele Veränderungen, an die sie sich anpassen müssen, insbesondere bei der Fahrweise und Fahrzeugabstimmung. Der Wechsel von Gap nach Monaco bringt zudem viele neue Prüfungen mit sich. Es gibt so viele Unbekannte und das macht es wirklich spannend.“

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