Gegründet von sechs Unternehmen und zwei Einzelpersonen hat der CiA in den letzten 30 Jahren über 20 000 Seiten Spezifikationen, Empfehlungen und Anwendungshinweise für die CAN-Community entwickelt. Der Verein zählt heute rund 700 Mitglieder. Im vergangenen Jahr wurde die Entwicklung der ersten CAN-XL-Dokumente abgeschlossen. CAN XL ist die 3. Generation der unteren OSI-Schichten von CAN. Das CAN-XL-Protokoll unterstützt Datenfeldlängen von 1 Byte bis 2048 Byte. Der CAN-SIC-XL-Transceiver unterstützt optional die PWM-Kodierung (Plus-Width Modulation) und kann 10 Mbit/s und mehr übertragen. „Die CAN-XL-Hardware ist in der Lage, bereits standardisierte höhere CAN-Protokolle sowie TCP und UDP zu übertragen“, sagte Holger Zeltwanger, Initiator des Vereins und seit Beginn CiA-Managing-Direktor.
Bekannt ist der CiA auch durch die Entwicklung von CANopen (CiA 301) und CANopen FD (CiA 1301), sowie den dazugehörigen CiA-Geräte-, Anwendungs- und Schnittstellenprofilen. Insbesondere das CiA-402-Profil für Antriebe und Motion-Controller ist weit verbreitet. CANopen ist eine offene Anwendungsschicht, die nicht nur in der Industrieautomation sondern auch in vielen anderen Branchen genutzt wird. CANopen-Netzwerke werden beispielsweise in Medizingeräte, in der Schifffahrt, in Aufzügen, in Nutzfahrzeugen, in Laborgeräten, in Satelliten, in Schienenfahrzeugen und vielen anderen eingebetteten Steuerungssystemen eingesetzt.
Die CAN-XL-Dokumente CiA 610-1 (Data Link Layer) und CiA 610-3 (Physical Layer) wurden zur Integration in die nächste Ausgabe von ISO 11898-1 und ISO 11898-2 weitergeleitet. CiA hat auch die Spezifikation CiA 604-1 (CAN FD Light) bei ISO eingereicht. Diese spezifiziert CAN-FD-Responder-Nodes, die vom CAN-FD-Commander-Node gesteuert werden. Der Commander-Node ist bereits in ISO 11 898-1:2016 genormt. CAN-FD-Light ist für preissensible Sensor- und Aktuator-Anwendungen gedacht, zum Beispiel für „intelligente“ LED-Scheinwerfer.
Außerdem, wird die CiA 601-4 (CAN-SIC-Transceiver) Spezifikation Teil der nächsten ISO 11898-2 sein. Darin werden Transceiver mit Signalverbesserungsfähigkeit (SIC) spezifiziert, die das Klingeln auf den Netzwerkkabeln reduzieren können. Dies ermöglicht es, CAN FD oder CAN XL auch in nicht optimierten Stern- und Hybrid-Topologien zu verwenden. „Die Skalierbarkeit bezüglich der drei CAN-Protokollgenerationen und der wählbaren CAN-Transceiver-Technologien entspricht den Anforderungen vieler Branchen“, so Zeltwanger. „Die Robustheit und die Zuverlässigkeit sind weitere Vorteile von CAN-Netzwerklösungen. Und auch der Preis für eine CAN-Schnittstelle ist weiterhin sehr günstig.“
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