In der Industrie deutet jedoch immer mehr darauf hin, dass sich die Materialengpässe nach und nach lösen. Immerhin zieht die Produktion in der Automobilindustrie, der größten und besonders von Lieferengpässen betroffenen Branche, kräftig an. Auch insgesamt dürften die Unternehmen in Deutschland allmählich wieder mehr produzieren. „Sofern sich die Lieferketten in einigen Monaten erholt haben, dürfte die rosige Auftragslage zu einem kräftigen Produktionsschub führen“, so Junker.
Die kontaktintensiven Dienstleister sind indes erneut direkt von den jüngsten Infektionswellen betroffen: So sind etwa die Umsätze im Gastgewerbe bereits im November knapp zweistellig gesunken, und Unternehmensumfragen, Daten zu Restaurant-Reservierungen sowie Mobilitätsdaten deuten auf weitere Rückgänge um die Jahreswende hin. Falls die Omikron-Welle – wie von EpidemiologInnen derzeit prognostiziert – Mitte Februar ihren Höhepunkt erreicht, müssen sich die betroffenen Dienstleistungsbranchen zwar noch bis kurz vor Ostern zurücknehmen. Allerdings ist, nicht zuletzt aufgrund des Impffortschrittes, deutlich mehr an Aktivität möglich als vor einem Jahr. Zudem erholten sich diese Branchen schon in der Vergangenheit nach dem Abebben der jeweiligen Infektionswellen rasant.
Alles in allem steht der Jahresbeginn weiter im Zeichen der Pandemie, die Aussichten auf eine Erholung im Frühjahr sind aber gut. Der Arbeitsmarkt wird unter diesen Vorzeichen wohl nur vorübergehend ins Straucheln geraten, bei – im Vergleich mit den vergangenen zwei Jahren – nur moderat steigender Kurzarbeit.
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