Zum Jahresanfang ist die Arbeitslosigkeit im Bezirk der Agentur für Arbeit Karlsruhe-Rastatt erwartungsgemäß angestiegen. Dieser Anstieg ist saisontypisch und hat vielfältige Gründe, vor allem Entlassungen zum Jahresende, dem größten Kündigungstermin im Jahr, die sich in der Januar-Statistik bemerkbar machen.

„Der Anstieg der Arbeitslosigkeit rund um den Jahreswechsel ist für uns ein Indikator, wie robust der Arbeitsmarkt ist. In diesem Jahr haben wir den geringsten Anstieg seit über zehn Jahren. Für uns ist das ein Signal, dass sich die Pandemie nur noch sehr geringfügig auf den Arbeitsmarkt auswirkt“, erklärt Ingo Zenkner, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Karlsruhe-Rastatt, weiß aber auch: „Nun rücken allerdings wieder die strukturellen Probleme in den Vordergrund, die durch die Pandemie sogar noch verschärft wurden. Hierzu zählt vor allem der Mangel an Fachkräften, der sich nicht allein durch die Qualifizierung von Arbeitslosen beheben lässt. Vielmehr sollten sich Unternehmen damit beschäftigen ihre Belegschaft systematisch auf die neuen Anforderungen vorzubereiten.“

Dass sich die Pandemie nur noch geringfügig auf den Arbeitsmarkt auswirkt, zeigt sich deutlich, wenn man die aktuellen Zahlen mit denen der Vorjahre vergleicht. So befindet sich die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten mit 467.533 auf einem Rekordhoch und ist binnen eines Jahres um rund 5.000 gestiegen. Die Arbeitslosenquote liegt derzeit bei 3,6 Prozent und damit nur ein Zehntelprozentpunkt über dem bisher niedrigsten Januarwert im Jahr 2019. Auch die Arbeitskräftenachfrage befindet sich auf einem sehr hohen Niveau. Der aktuelle Bestand an offenen Stellen ist der höchste jemals in einem Januar gemessene Wert und die Zahl der neu gemeldeten Stellen liegt mit 1.696 nur knapp unter den bisherigen Rekordwerten der Jahre 2017 bis 2019.

Entwicklung der Arbeitslosigkeit im Gesamtbezirk

Im Januar waren 21.431 Menschen ohne Arbeit, 4.957 weniger als im Vorjahresmonat. Die Arbeitslosenquote liegt aktuell bei 3,6 Prozent und damit 0,9 Prozent unter dem Wert vom Vorjahr.

Während im ersten Monat des Jahres 4.045 Menschen aus der Arbeitslosigkeit abgemeldet werden konnten, mussten sich gleichzeitig 5.314 Frauen und Männer neu arbeitslos melden.

Die Arbeitskräftenachfrage war für einen Jahresbeginn verhältnismäßig hoch. Die Unternehmen meldeten dem Arbeitgeberservice 1.696 offene Stellen. Das derzeitige Gesamtangebot liegt aktuell bei 9.373 unbesetzten Arbeitsstellen.

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