Die gemeinnützige Daniel Barenboim Stiftung wurde im März 2008 in Berlin als Dachorganisation für die vielfältigen musikalischen Bildungsprojekte gegründet, die innerhalb der letzten zwanzig Jahre durch Daniel Barenboim und Edward Said initiiert wurden. Die Hauptprojekte der Stiftung sind das Management des West-Eastern Divan Orchestra, Bildungsprojekte im Nahen Osten sowie die 2015 ins Leben gerufene Barenboim-Said Akademie in Berlin.
1999 rief der renommierte Pianist und Dirigent Daniel Barenboim gemeinsam mit dem palästinensischen Literaturwissenschaftler Edward Said das nach Goethes Gedichtzyklus benannte "West-Eastern Divan Orchestra" ins Leben. Das Orchester, das jedes Jahr junge Musikerinnen und Musiker aus Israel, Palästina und weiteren Ländern des Nahen Ostens zusammenführt, will als Ort des transkulturellen Austauschs Barrieren abbauen und ist dadurch zu einem Hoffnungsträger für ein mögliches friedliches Miteinander im Nahen Osten geworden.
Aus der intensiven Beschäftigung mit der gerade für junge Menschen so bedeutsamen bildenden Rolle der Musik sind seit 2004 die Musikbildungsprojekte im Nahen Osten hervorgegangen, insbesondere das Barenboim-Said Center for Music in Ramallah in Palästina. Die Arbeit des West-Eastern Divan Orchestra ebnete schließlich auch den Weg für die Gründung der Barenboim-Said Akademie und des ihr angegliederten Pierre Boulez Saals in Berlin. Der reguläre Lehrbetrieb für bis zu 90 Studierende begann im Herbst 2016 mit einem staatlich anerkannten vierjährigen Bachelor-Studiengang, in dem Geisteswissenschaften und Musik als gemeinsam gelebte und reflektierte Praxis einen höheren Stellenwert einnehmen, als dies in der professionellen Musikausbildung üblich ist. Die Akademie ist dem pädagogischen Geist Edward W. Saids und Daniel Barenboims und ihrem gemeinsamen Versuch verpflichtet, ideologische Gräben zu überwinden.
Auf dem Lehrplan steht über Instrumentalunterricht und Musiktheorie hinaus ein "Studium generale", für das herausragende Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in den Fächern Philosophie, Geschichte, Literatur und Global Studies gewonnen werden konnten. Gefördert wird die Akademie durch die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien und das Auswärtige Amt.
"Die Idee, über Bildung und Musik Brücken zu bauen, hat Daniel Barenboim in seiner Stiftungsarbeit mit Esprit und unermüdlicher Tatkraft vorangetrieben. Bei der Akquise von privaten und staatlichen Spenderinnen und Spendern hat er sich als treibende Kraft erwiesen", heißt es in der Auszeichnungsbegründung von DUS und Stifterverband. Mit ihrem Engagement für Dialog, Respekt und Toleranz habe die Daniel Barenboim Stiftung exemplarisch Maßstäbe in der Wissenschaftsförderung gesetzt, an denen sich andere Stiftungen, Stifterinnen und Stifter orientieren können.
Weitere Informationen zur "Daniel Barenboim Stiftung" finden Sie unter:
https://daniel-barenboim-stiftung.org/…
Die Auszeichnung "Wissenschaftsstiftung des Jahres" wird zum neunten Mal vergeben. Zu den bisherigen Preisträgern zählen die Einstein Stiftung (2021), die Friede Springer Stiftung (2020), die José Carreras Leukämie-Stiftung (2019), die ZEIT-Stiftung Ebelin und Gerd Bucerius (2018), die Gerda Henkel Stiftung (2017), die Care-for-Rare Foundation (2016), die Carl-Zeiss-Stiftung (2015) und die Stiftung zur Förderung der universitären Psychoanalyse (2014).
Mit der Auszeichnung "Wissenschaftsstiftung des Jahres" wollen die DUS und der Stifterverband die öffentliche Aufmerksamkeit auf das Thema Wissenschaftsstiftungen lenken. Die öffentliche Würdigung und Hervorhebung einer Wissenschaftsstiftung soll als "Best Practice"-Beispiel dienen, motivierend auf potentielle Stifter, Förderer, Zustifter, Erblasser und Sponsoren wirken und zur Nachahmung und Gründung von Stiftungen anregen.
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