In der Selbsthilfe stärken sich von Krebserkrankungen Betroffene gegenseitig und gewinnen Zuversicht. Deshalb spielen Selbsthilfegruppen und Patientenorganisationen heute eine unverzichtbare Rolle in der Gesundheitsversorgung. Ärzte sowie Pflegepersonal nehmen die Erfahrungen der Selbsthilfegruppen auf und können ihre Patienten in Therapie und Pflege besser unterstützen. Als selbsthilfefreundliche Gesundheitseinrichtung fördert das NCT Heidelberg den Kontakt zwischen Patienten und Organisationen der Selbsthilfe.
Für seine Arbeit auf dem Feld der Selbsthilfe erhält das NCT Heidelberg zum fünften Mal den Titel "Selbsthilfefreundliches Krankenhaus". Die Auszeichnung vergibt das Netzwerk "Selbsthilfefreundlichkeit und Patientenorientierung im Gesundheitswesen" mit Sitz in Berlin nach intensiver Prüfung der Zusammenarbeit von Selbsthilfegruppen, Selbsthilfekontaktstellen und Gesundheitseinrichtungen. Die erneute Auszeichnung bedeutet zugleich, dass das NCT Heidelberg für die kommenden drei Jahre seine bewährte Kooperation mit dem Netzwerk und dem Heidelberger Selbsthilfebüro als wichtigem Partner vor Ort fortsetzt.
Anne Müller ist Selbsthilfebeauftragte am NCT Heidelberg und bringt die Aspekte der Selbsthilfe in den klinischen Alltag ein. Sie sagt: "Wir freuen uns sehr über die Auszeichnung, die auch die Leistung von ganz vielen Ehrenamtlichen würdigt, die am Prozess beteiligt waren." Entscheidende Bedeutung hat der Qualitätszirkel Selbsthilfefreundlichkeit, der sich aus Vertretern des Universitätsklinikums Heidelberg (UKHD), des NCT Heidelberg, der kooperierenden Selbsthilfegruppen und Patientenvertreterinnen zusammensetzt und durch das Heidelberger Selbsthilfebüro koordiniert und moderiert wird. Der Qualitätszirkel Selbsthilfefreundlichkeit überprüft und bewertet die Kooperation jährlich neu. Alle drei Jahre erfolgt die Zertifizierung durch das Netzwerk "Selbsthilfefreundlichkeit und Patientenorientierung im Gesundheitswesen".
Dirk Jäger, Geschäftsführender Direktor am NCT Heidelberg und Leiter der Medizinischen Onkologie am UKHD, sagt: "Die Kooperation mit der Selbsthilfe und insbesondere dem Heidelberger Selbsthilfebüro ist aus dem NCT Heidelberg nicht mehr wegzudenken. Die erneute Auszeichnung belegt, wie sehr wir uns an den Bedürfnissen der Patienten orientieren und sie in den Mittelpunkt unserer Arbeit stellen."
Anette Bruder, Bereichsleiterin beim Heidelberger Selbsthilfebüro, sagt: "Die Ergebnisse, die wir seit 2011 am NCT Heidelberg gemeinsam erreicht haben, können sich sehen lassen. Das NCT Heidelberg setzt als Selbsthilfefreundliches Krankenhaus bundesweit Maßstäbe."
Eine wichtige Rolle für die Zusammenarbeit mit der Selbsthilfe spielt der 2015 gegründete Patientenbeirat NCT Heidelberg, den Anne Müller koordiniert. Im September 2021 wurde das elfköpfige Gremium neu gewählt. Er besteht aus acht Vertretern von onkologischen Selbsthilfegruppen und drei Patientenvertretenden. Die elf Aktiven setzen sich partnerschaftlich und unabhängig für die Anliegen der Patienten ein. Darüber hinaus binden Forschende und Ärzte den NCT-Patientenbeirat in die Planung klinischer Studien ein.
Der Patientenbeirat NCT Heidelberg unterstützt Patienten dabei, ihre Fragen und Wünsche vorzubringen. Er diskutiert Verbesserungsvorschläge und Anregungen mit der Selbsthilfebeauftragten des NCT Heidelberg und dem Direktorium. Der Patientenbeirat NCT Heidelberg erarbeitet Maßnahmen, um beispielsweise die Kommunikation zwischen Patienten, Ärzten und Pflegenden zu verbessern oder um organisatorische Abläufe zu optimieren.
In regelmäßigen Treffen bringen der Patientenbeirat NCT Heidelberg, Vertreter der Selbsthilfe und des Heidelberger Selbsthilfebüros die Sicht der Patienten in die strategische Ausrichtung und in Initiativen des NCT Heidelberg zu Gesundheit, Ausbildung, Patientenrechten und Forschung ein.
Die Mitglieder des NCT-Patientenbeirats:
Imke Veit-Schirmer, Sprecherin
Patientenvertreterin
Annette Hans, stellvertretende Sprecherin
Selbsthilfegruppe für Lungenkrebserkrankte und deren Angehörige in der Metropolregion Rhein-Neckar
Claudia Bischoff
Patientenvertreterin
Christine Dahms
BRCA-Netzwerk-Hilfe bei familiären Krebserkrankungen e.V., Gesprächskreis Heidelberg
Christa Knebel
Leukämie- und Lymphom-Hilfe Metropolregion Rhein-Neckar
Günther Kupke
Selbsthilfegruppe Prostatakrebs Rhein-Neckar e.V.
Sabrina Scherbarth
Patientenvertreterin
Prof. Patrick Schloss
ILCO Gruppe Mannheim, Schwerpunkt Stoma und Darmkrebs
Renate Schoenmakers
mamazone – Frauen und Forschung gegen Brustkrebs e.V., Regionalgruppe Heidelberg-Mannheim
Wolfgang Weber
Selbsthilfe Lebertransplantation Deutschland, Kontaktgruppe Heidelberg
Tina Zahn
Deutsche Stiftung für Junge Erwachsene mit Krebs – Treffpunkt Heidelberg
Deutsches Krebsforschungszentrum (DKFZ)
Das Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ) ist mit mehr als 3.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern die größte biomedizinische Forschungseinrichtung in Deutschland. Über 1.300 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler erforschen im DKFZ, wie Krebs entsteht, erfassen Krebsrisikofaktoren und suchen nach neuen Strategien, die verhindern, dass Menschen an Krebs erkranken. Sie entwickeln neue Methoden, mit denen Tumoren präziser diagnostiziert und Krebspatienten erfolgreicher behandelt werden können.
Beim Krebsinformationsdienst (KID) des DKFZ erhalten Betroffene, interessierte Bürger und Fachkreise individuelle Antworten auf alle Fragen zum Thema Krebs.
Gemeinsam mit Partnern aus den Universitätskliniken betreibt das DKFZ das Nationale Centrum für Tumorerkrankungen (NCT) an den Standorten Heidelberg und Dresden, in Heidelberg außerdem das Hopp-Kindertumorzentrum KiTZ. Im Deutschen Konsortium für Translationale Krebsforschung (DKTK), einem der sechs Deutschen Zentren für Gesundheitsforschung, unterhält das DKFZ Translationszentren an sieben universitären Partnerstandorten. Die Verbindung von exzellenter Hochschulmedizin mit der hochkarätigen Forschung eines Helmholtz-Zentrums an den NCT- und den DKTK-Standorten ist ein wichtiger Beitrag, um vielversprechende Ansätze aus der Krebsforschung in die Klinik zu übertragen und so die Chancen von Krebspatienten zu verbessern.
Das DKFZ wird zu 90 Prozent vom Bundesministerium für Bildung und Forschung und zu 10 Prozent vom Land Baden-Württemberg finanziert und ist Mitglied in der Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren.
Universitätsklinikum und Medizinische Fakultät Heidelberg: Krankenversorgung, Forschung und Lehre von internationalem Rang
Das Universitätsklinikum Heidelberg (UKHD) ist eines der bedeutendsten medizinischen Zentren in Deutschland; die Medizinische Fakultät Heidelberg der Universität Heidelberg zählt zu den international renommierten biomedizinischen Forschungseinrichtungen in Europa. Gemeinsames Ziel ist die Entwicklung innovativer Diagnostik und Therapien sowie ihre rasche Umsetzung für den Patienten. Klinikum und Fakultät beschäftigen rund 14.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und engagieren sich in Ausbildung und Qualifizierung. In mehr als 50 klinischen Fachabteilungen mit fast 2.000 Betten werden jährlich circa 84.000 Patienten voll- und teilstationär und mehr als 1.000.000 Patienten ambulant behandelt.
Gemeinsam mit dem Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ) und der Deutschen Krebshilfe (DKH) hat das UKHD das erste Nationale Centrum für Tumorerkrankungen (NCT) in Heidelberg etabliert. Ziel ist die Versorgung auf höchstem Niveau als onkologisches Spitzenzentrum und der schnelle Transfer vielversprechender Ansätze aus der Krebsforschung in die Klinik. Zudem betreibt das UKHD gemeinsam mit dem DKFZ und der Universität Heidelberg das Hopp-Kindertumorzentrum (KiTZ), ein deutschlandweit einzigartiges Therapie- und Forschungszentrum für onkologische und hämatologische Erkrankungen im Kindes- und Jugendalter.
Das Heidelberger Curriculum Medicinale (HeiCuMed) steht an der Spitze der medizinischen Ausbildungsgänge in Deutschland. Derzeit befinden sich an der Medizinischen Fakultät Heidelberg (MFHD) rund 4.000 angehende Ärztinnen und Ärzte in Studium und Promotion.
Das Nationale Centrum für Tumorerkrankungen (NCT) Heidelberg ist eine gemeinsame Einrichtung des Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ), des Universitätsklinikums Heidelberg (UKHD), der Medizinischen Fakultät der Universität Heidelberg und der Deutschen Krebshilfe. Ziel des NCT ist es, vielversprechende Ansätze aus der Krebsforschung möglichst schnell in die Klinik zu übertragen und damit den Patienten zugutekommen zu lassen. Dies gilt sowohl für die Diagnose als auch die Behandlung, in der Nachsorge oder der Prävention. Die Tumorambulanz ist das Herzstück des NCT. Hier profitieren die Patienten von einem individuellen Therapieplan, den fachübergreifende Expertenrunden, die sogenannten Tumorboards, erstellen. Die Teilnahme an klinischen Studien eröffnet den Zugang zu innovativen Therapien. Das NCT ist somit eine richtungsweisende Plattform zur Übertragung neuer Forschungsergebnisse aus dem Labor in die Klinik. Das NCT kooperiert mit Selbsthilfegruppen und unterstützt diese in ihrer Arbeit. Seit 2015 hat das NCT Heidelberg in Dresden einen Partnerstandort. In Heidelberg wurde 2017 das Hopp-Kindertumorzentrum (KiTZ) gegründet. Die Kinderonkologen am KiTZ arbeiten in gemeinsamen Strukturen mit dem NCT Heidelberg zusammen.
Nationales Centrum für Tumorerkrankungen (NCT) Heidelberg
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