• Hilfswerft gGmbH und die Senatorin für Wirtschaft, Arbeit und Europa starten neues Inklusionsprojekt und suchen Menschen mit Schwerbehinderung
  • Die ersten Stellen in Bremer Unternehmen wurden geschaffen und bis Mitte 2022 sollen Weitere folgen

Unternehmen suchen händeringend nach Fachkräften. Allein im Land Bremen gibt es 23.000 Menschen mit Schwerbehinderung, die teilweise in Jobs arbeiten für die sie überqualifiziert sind. Sie sind schon lange keine Minderheit mehr und haben großes Potenzial. Gerade in der IT-Branche werden Programmierer*innen und Softwareentwickler*innen gesucht. Aber auch in anderen Branchen fehlt es an Fachleuten.

Durch fehlendes Wissen und mangelnde Aufklärung wagen Unternehmen aber nicht den Schritt in die Inklusion. Hemmschwellen gibt es viele und daher ist die Quote der Beschäftigten mit Schwerbehinderung auch noch so schlecht. Themen wie Kündigungsschutz, Bürokratie und Fördermaßnahmen, etc. sind Hürden auf Seiten der Unternehmen. Doch genauso groß sind die Potenziale und der Mehrwert für die Unternehmenskultur.

Diese Lücken aus fehlendem Knowhow in Personalabteilungen und das Heranführen an die Arbeit mit Schwerbehinderung im Team möchte nun die Hilfswerft gGmbH mit dem Pilotprojekt „Inklupreneur“ schließen.

Die Bremer Organisation dient als Schnittstelle zwischen Unternehmen, Menschen mit Schwerbehinderung und zuständigen Förderinstitutionen, wie der Agentur für Arbeit.

Mit Unterstützung von „Inklupreneur“ wurden so 2020 bereits erfolgreich 65 Stellen in 16 Berliner Unternehmen für Menschen mit Schwerbehinderung geschaffen. Namenhafte Firmen wie Hello Fresh, Einhorn Kondome oder Idealo sind auf den Zug aufgesprungen. Sie haben das Potenzial erkannt.

Mentor*innen, die selbst mit Behinderung leben, helfen bei Fragen und dabei Berührungsängste abzubauen. Wie nimmt man das Team bei  diesem Prozess mit und auf was muss man alles achten? Wo findet man Menschen mit Behinderung und wie bindet man diese Fachkräfte mit ihren Fähigkeiten in die Unternehmensstruktur ein?

Aus Sicht der Menschen mit Schwerbehinderung entsteht hierdurch eine neue Arbeitswelt und man ist sich einig: „Startups und junge Unternehmen sind coole Arbeitgeber*innen und in einem solchen Umfeld einen Arbeitsplatz zu finden war in der Vergangenheit sehr schwer.“

Oft trauen sich Menschen mit Beeinträchtigungen nicht an die großen Unternehmen oder Startups heran. Die Arbeit der „Inklupreneure“ ist deswegen auch der Aufbau eines Talent-Pools. "Nachdem die Unternehmen zahlreiche attraktive Stellen geschaffen haben, suchen wir nun nach den Menschen, die sich eine neue Herausforderung wünschen…" sagt Nils Dreyer.

Mit dem Mentor*innenprogramm kann das Team von „Inklupreneur“ eine Brücke zu Unternehmen schaffen. Sie helfen dabei die versteckten Potenziale zu erkennen. Das Inklupreneur-Team sorgt anschließend für das perfekte Matching zu einem Unternehmen in Bremen.

Bereits neun Bremer Unternehmen haben das Potenzial erkannt und sich nun für Inklusion ausgesprochen.

Beim traditionsreichen Bremer Malereibetrieb Nagengast ist Inklusion Teil der Unternehmenskultur. Kreatives Arbeiten schließt niemanden aus.

Die Werbeagentur Brandfisher beschäftigt sich seit Jahren mit dem Thema Inklusion und möchte Kampagnen barrierefrei für Menschen mit Sehbehinderung und Gehörlose entwickeln. „Wir wollen verstehen welche Barrieren Menschen mit Behinderung erleben und darum suchen wir zum Sommer diesen Jahres nach Bewerber*innen mit Schwerbehinderung“, erklärt Agenturinhaber Norman Breitling seine Motivation.

Team Neusta setzt im Bereich Softwareentwicklung auf das Thema Inklusion und sucht nun mit Hilfe von „Inklupreneur“ nach Fachkräften mit Schwerbehinderung.

Auf bremen.inklupreneur.de können Menschen mit Behinderung Infos zur Kontaktaufnahme finden. Auch freie Stellen werden dort ausgeschrieben.

Über Hilfswerft gGmbH

Social Entrepreneurship für ein besseres Morgen: Die Hilfswerft gGmbH aktiviert für ein gemeinwohlorientiertes, soziales Unternehmertum mit dem Ziel, Angebote für gesellschaftliche Veränderungen zu entwickeln. Bereits seit 2014 arbeitet das aktuell 8-köpfige Team um Geschäftsführer und Gesellschafter Nils Dreyer daran, Bildungsangebote für eine zukunftsfähige Wirtschaft zu schaffen. Das Projekt Inklupreneur wird in Bremen als einjähriges Modellvorhaben durch die Senatorin für Wirtschaft, Arbeit und Europa aus den Mitteln des Landes finanziert.

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Ansprechpartner:
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E-Mail: marlene@inklupreneur.de
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