»Bach im Dialog mit Jan Dismas Zelenka« ist das Thema der diesjährigen Bachwoche Stuttgart vom 21. bis 27. März 2022. Die Bachwoche ist ein kompaktes, wohlkomponiertes Barockfestival gleich vor der Haustür und bietet zugleich Nachwuchsmusikerinnen und -musikern aus aller Welt ein prominentes Podium. Der gebürtige Böhme Zelenka war Bachs Zeitgenosse, Katholik und Inhaber der Stelle an der Dresdner Hofkirche, um die der evangelische Thomaskantor aus Leipzig sich vergeblich beworben hatte. Mit Musik- und Wortveranstaltungen bringt die Bachwoche die Werke beider Komponisten einander und dem Publikum nahe. Öffentliche Proben erlauben Einblicke hinter die Kulissen. Kostenlose Mittagskonzerte, dazu Vorträge, Gesprächsrunden und eine Führung durch die Stiftskirche ergänzen das Konzertprogramm zu einem wahrhaften Studium Generale. Ein Festivalpass für 80 Euro gibt Zutritt zu sämtlichen Konzerten und Vorträgen, die auch einzeln besucht werden können.

Nachwuchsförderung

Ab dem 11. März kommen 76 junge Chorsänger, Orchestermusikerinnen und Gesangssolisten mit 23 Nationalitäten in der Landesakademie Ochsenhausen vorbereitend zu einer intensiven Studienwoche zusammen. Meisterkurse in Gesang halten Dame Emma Kirkby, Anke Vondung und Peter Harvey. Orchesterspiel auf Barockinstrumenten im Jungen Stuttgarter Bach Ensemble (JSB-Ensemble) lehren Xenia Löffler, Hans-Martin Rux-Brachtendorf, Mayumi Hirasaki und Jan Freiheit. Den JSB-Chor studiert Kathey Romey ein.

Konzerte

Im Eröffnungskonzert zu Bachs 337. Geburtstag am 21. März in der Stiftskirche präsentiert die Gaechinger Cantorey höfische und bürgerliche Festmusiken von J.S. Bach. Das JSB-Ensemble und Solisten der Meisterkurse führen in zwei moderierten Werkstattkonzerten am 22. und 23. März das Kyrie und Gloria aus Bachs h-Moll-Messe sowie Zelenkas »Missa gratias agimus tibi« auf. In zwei weiteren am 24. und 25. März musizieren sie »Magnificat«-Vertonungen beider Komponisten. Im Abschlusskonzert am 27. März unter Leitung von Hans-Christoph Rademann stehen sich Bach mit der Missa brevis G-Dur BWV 236 und Zelenka mit seiner »Missa Dei Filii« ZWV 20 einander direkt gegenüber. Die Konzerte beginnen um 19 Uhr. Halbstündige Mittagsmusiken täglich um 14.30 Uhr bestreiten Studierende der Abteilung für Orgel und historische Tasteninstrumente unter Leitung von Jörg Halubek.

Rahmenprogramm

Leipzig und Dresden, protestantische versus katholische Kirchenmusik und der biblische Text des »Magnificat« sind Themen der Vorträge und Gespräche, zu denen vom 22. bis 25. März, jeweils 17.30 Uhr, Prof. Ulrich Konrad, Prof. Volker Leppin, Václav Luks, Dr. Michael Maul und Prof. Meinrad Walter erwartet werden. Am 27. März, nach einem von Stiftskantor Kay Johannsen gestalteten Gottesdienst, begibt sich Ludger Schmitt »Auf den Spuren des Magnificat« auf einen Rundgang durch die Stiftskirche. Morgendliche Warm-ups mit den Dozentinnen und Dozenten der Meisterkurse geben einen Überblick über den jeweiligen Festival-Tag.

Die Veranstaltungen finden in der Musikhochschule und der Stiftskirche in Stuttgart statt, der Eröffnungsvortrag von Dr. Andreas Bomba am 21. März um 18.00 im Landesmuseum Württemberg, Altes Schloss.

Karten und Auskunft: Tel. 0711 / 619 21 61 und www.easyticket.de 

Weitere Informationen: www.bachakademie.de

Über Internationale Bachakademie Stuttgart

Die Internationale Bachakademie Stuttgart hält mit ihrem Ensemble, der Gaechinger Cantorey, das Musikerbe Johann Sebastian Bachs und seiner Zeitgenossen lebendig. Die Leitung der 1981 von Helmuth Rilling gegründeten Bachakademie und ihres Ensembles hat seit 2013 der Dirigent Hans-Christoph Rademann inne. Mit der Umformung zum Barockensemble wurde die Gaechinger Cantorey seit 2016 zu einem national wie international anerkannten Originalklangensemble. Mit verschiedensten Konzertformaten, einer innovativen Musikvermittlung und ihrem 2020 ins Leben gerufenen digitalen Angebot aus Podcasts und Konzert-Streams ist die Bachakademie ein bedeutender kultureller und gesellschaftlicher Akteur in Stuttgart und der Welt.

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