Positive Aspekte dominieren die Bedeutung des Tourismus für die Region
Die Mehrheit der Befragten, die ihrer eigenen Einschätzung nach in einer touristisch stark geprägten Region leben, ist sich der positiven Auswirkungen sehr bewusst. So nennen 59 Prozent die Schaffung von Arbeitsplätzen in der Region und die Bedeutung des Tourismus als wichtige finanzielle Einnahmequelle. 48 Prozent der Personen aus sehr touristisch geprägten Regionen bewerten den Tourismus positiv für den Einzelhandel in der Region. Auch das vielfältige gastronomische und kulturelle Angebot wird von 45 Prozent beziehungsweise 39 Prozent als positive Folge des Tourismus genannt. Ein Viertel der Befragten aus sehr touristisch geprägten Regionen bewertet den Tourismus als ausschlaggebend für die Attraktivität der Region zum Wohnen und Leben.
Eine positive Wahrnehmung dieser Aspekte ist in mäßig bis kaum touristisch geprägten Regionen deutlich niedriger: In mäßig geprägten Regionen wird der Tourismus von 39 Prozent als wichtige finanzielle Einnahmequelle wahrgenommen, in kaum touristisch geprägten Regionen lediglich von 17 Prozent.
Stau und Parkplatzmangel als meist genannte negative Aspekte des Tourismus
Auch die Wahrnehmung der negativen Folgen des Tourismus hängt von seiner Bedeutung für die Region ab: Jeweils über ein Drittel der Befragten aus sehr touristisch geprägten Regionen nennt den Tourismus als Ursache für Stau und Parkplatzmangel sowie für erhöhte Mieten und Immobilienpreise. Aber auch Umweltverschmutzung und Müll schreiben fast 30 Prozent aus sehr touristisch geprägten Regionen dem Tourismus als Verursacher zu. Wohnraummangel, Lärmbelästigung und Preisanstiege für Produkte des täglichen Bedarfs folgen in der Häufigkeit der Nennungen.
Deutlich weniger negative Folgen sehen Personen aus mäßig oder kaum touristisch geprägten Regionen. Beispielsweise ist Stau und Parkplatzmangel lediglich für 19 Prozent aus mäßig und für 12 Prozent aus kaum touristisch geprägten Regionen eine Folge des Tourismus.
Positive Wahrnehmung des Tourismus nutzen
Die Umfrage zeigt dem BZT zufolge, dass die Bevölkerung um die Bedeutung des Tourismus weiß: Die positiven Effekte des Tourismus werden sowohl im Bereich der lokalen Wirtschaft und des Wirtschaftsfaktors sowie im Bereich der Region als Freizeit- und Erholungsraum wahrgenommen. Um das positive Bild des Tourismus nicht zu trüben, sollten sich Destinationen, touristische Akteure und Politik insbesondere um die Verkehrsproblematik und damit verbunden um das Thema Besucherlenkung kümmern und Aufklärung zum Verhalten in der Natur betreiben, um auch Umweltverschmutzung vorzubeugen. Zugleich wird der Handlungsbedarf auch beim Thema Wohnen, also Mieten und Immobilienpreisen, deutlich.
Erhebungsmethode
Bevölkerungsrepräsentative Online-Befragung im Auftrag des Bayerischen Zentrums für Tourismus, durchgeführt zwischen dem 09. und 19. Dezember 2021 von GfK.
Stichprobe: n = 2.007 Männer und Frauen der deutschsprachigen Bevölkerung im Alter von 18-74 Jahren
Das Bayerische Zentrum für Tourismus (BZT) ist ein An-Institut der Hochschule Kempten. Es wurde im Zuge der neuen Tourismusinitiative des Bayerischen Staatsministeriums für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie gegründet und versteht sich als ein unabhängiger wissenschaftlicher Thinktank. Neben relevanten Forschungsprojekten initiiert und moderiert das BZT den praxisrelevanten Austausch zwischen Wissenschaftlern, Politikern und den verschiedenen Akteuren der Tourismuswirtschaft. Dabei stehen die Vermittlung von Wissen, die Identifikation wichtiger Themen der bayerischen Tourismuswirtschaft, die Vernetzung der bayerischen Tourismusakteure und ein lösungsorientierter Diskurs zur Förderung, Optimierung und Weiterentwicklung der Leistungsfähigkeit des bayerischen Tourismus im Fokus. Ziel des BZT ist die Förderung von Tourismuswissenschaft und -forschung sowie die Intensivierung des interdisziplinären Wissens- und Erfahrungsaustauschs. https://bzt.bayern/
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