Der wichtigste tierische Schädling im Maisanbau ist unbestritten der Maiszünsler (Ostrinia nubilalis). In den letzten 15 Jahren hat er sich flächendeckend etabliert und bereitet immer mehr Landwirten, vor allem in Süddeutschland, Probleme. Der Zeitpunkt des ersten Anflugs ist stark witterungsabhängig. Nach sehr warmen Frühjahren bzw. Frühsommern findet er Anfang Juni, in Normaljahren Mitte Juni bis Ende Juli statt. Das Deutsche Maiskomitee e. V. (DMK) empfiehlt, Maisbestände intensiv zu beobachten, Informationen der Warndienste abzurufen und Bekämpfungsverfahren rechtzeitig zu organisieren. Ein abgestimmtes Vorgehen innerhalb eines größeren Maisanbaugebietes ist in jedem Falle sinnvoll. Auf www.maiskomitee.de (Rubrik: Produktion, Pflanzengesundheit, Schädlinge/Krankheiten) werden weitere Informationen zur Verfügung gestellt.

Dem Maiszünsler kann mit biologischen, chemischen und mechanischen Verfahren begegnet werden. Ein ausgereiftes biologisches Verfahren steht nun schon seit vielen Jahren zur Verfügung indem Trichogramma-Schlupfwespen, zum richtigen Termin ausgebracht, die Eigelege des Zünslers parasitieren. Damit wird der Schädlingsdruck soweit reduziert, dass keine chemischen Pflanzenschutzmittel eingesetzt werden müssen und kaum wirtschaftliche Schäden zu befürchten sind. Zur Ausbringung der Nützlinge auf größeren Flächen können Multikopter genutzt werden. Diese ferngesteuerten Fluggeräte verteilen die SchlupfwespenLarven in biologisch abbaubaren Kugeln. Anderenfalls können die Trichogramma-Kugeln auch per Hand im Feld verteilt werden. Zur Bekämpfung univoltiner Maiszünslerrassen – Rassen, die eine Käfergeneration pro Jahr ausbilden – ist eine zweimalige Trichogramma-Ausbringung erforderlich. Gegen die bisher hauptsächlich in Baden-Württemberg vorkommende bivoltine Rasse, die zwei Generationen pro Jahr hervorbringt, sind drei Bekämpfungsgänge notwendig. Einige Bundesländer haben Förderprogramme für diese im Ackerbau einzigartige biologische Schädlingsbekämpfung aufgelegt, dazu gehören Baden-Württemberg, Bayern und RheinlandPfalz.

Alternativ kann eine chemische Bekämpfung mit Insektiziden erfolgen. Allerdings ist dies häufig nur mit Hochradtechnik möglich, weil der Mais zum Ausbringungszeitpunkt schon hoch gewachsen ist. Als grundlegende Vorsorgemaßnahmen gelten eine intensive Zerkleinerung der Stoppeln sowie das tiefe Einarbeiten der Erntereste. Dadurch wird der Lebenszyklus des Schädlings im Winter nachhaltig gestört. Allerdings hat dieses Vorgehen nur Erfolg, wenn es von allen Landwirten im Befallsgebiet konsequent eingehalten wird. Je nach Ausprägung des Befallsdrucks kann eine direkte Bekämpfung des Falters durch biologische oder chemische Maßnahmen dennoch notwendig werden.

 

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