„Die Neubewertung von Maßnahmen zur energietechnischen Modernisierung ist eindeutig: Auf Basis aktueller Energiepreise und trotz hoher Baupreise und anziehender Zinsen ist die Entscheidung, zu modernisieren, sinnvoller denn je. Die energietechnische Modernisierung von Wohngebäuden ist ein ökonomisch und ökologisch sinnvoller Schritt, der die EigentümerInnen von Wohngebäuden zudem von den Risiken stark volatiler Energiepreise entlastet.“, sagt Dr. Eberhard Hinz, der die Studie gemeinsam mit Dr. Andreas Enseling vom Institut Wohnen und Umwelt (IWU), im Auftrag der DENEFF verfasst hat.
„De facto kann sich angesichts aktueller Heizkosten und gleichzeitig attraktiver Förderung niemand mehr leisten, nicht zu sanieren.“, sagt Christian Noll, geschäftsführender Vorstand der DENEFF. Umso unverständlicher sei es, dass das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) seit der Veröffentlichung des Entlastungspakets hier noch keine Taten habe folgen lassen und notwendige und naheliegende Maßnahmen weiter aufschiebe. Dazu gehöre die Vertagung der geplanten ersten Novelle des Gebäudeenergiegesetzes auf das Sommerpaket, wodurch wichtige Energiesparpotenziale unangetastet blieben. Auch bei entscheidenden Weichenstellungen wie der Einführung von Mindeststandards zur Sanierung der schlechtesten Gebäude mit den höchsten Energierechnungen seien bislang keine Fortschritte erkennbar, an denen der Markt sich orientieren könne, moniert die DENEFF. Hier lägen aber die großen Einsparpotenziale und unter Stakeholdern herrsche große Einigkeit, dass diese schnell eingeführt werden sollten. Gleiches gelte selbst für schnell umsetzbare Effizienzanforderungen für bestehende Heizungsanlagen.
Das Paket „hinkt den großen energiepolitischen Fragen unserer Zeit“ hinterher, so Noll, denn die Energieunabhängigkeit von Russland und die sozialgerechte Abfederung der Energiepreiskrise machten Energieeffizienz zur Frage von “übergeordnetem gesellschaftlichem Interesse“.
Die Studie zeigt unter anderem deutlich, dass sich selbst Sanierungen auf ambitionierte Effizienzhausniveaus in allen untersuchten Baualtersklassen der Ein- und Zwei-Familienhäuser durch die aktuellen Fördermöglichkeiten absolut lohnen. Die Förderung bleibe wichtig, um bei den Anfangsinvestitionen ambitionierte und klimazielkompatible Maßnahmen zu unterstützen. „Die Bundesregierung muss die Fördermittel deutlich und langfristig zuverlässig aufstocken. Das schaffte mehr Planungssicherheit für Verbraucher:innen, wäre gut fürs Klima und führte zu mehr Energieunabhängigkeit Deutschlands“, so Dr. Thomas Engelke, Leiter des Teams Energie und Bauen beim Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv).
Die Studie finden Sie hier.
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